Hyperautomatisierung | Eine umfassende Automatisierungsstrategie
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Hyperautomatisierung: Nur ein Hype oder der bevorstehende Durchbruch?

| | SEEBURGER, Marketing
Hyperautomatisierung bedeutet die Automatisierung der Automatisierung

Manuelle Tätigkeiten sowie unzureichend automatisierte Prozesse führen zu Ineffizienzen, Fehlern und Verzögerungen, die die Gesamtleistung beeinträchtigen und so zu Wettbewerbsnachteilen führen. Im Streben nach Wettbewerbsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit wird immer deutlicher, dass die Zukunft des Geschäftsbetriebs in einer umfassenden Automatisierung liegt – anders ausgedrückt: Hyperautomatisierung. Mit dem Eintritt in diese automatisierte Zukunft können Unternehmen die Leistungsfähigkeit der Technologie nutzen, um ihre Effizienz zu steigern, das Kundenerlebnis zu verbessern und nachhaltiges Wachstum zu erzielen.

In diesem Blogbeitrag analysieren wir die Bedeutung von Hyperautomatisierung und wie sie sich von der uns bereits vertrauten Form der Automatisierung unterscheidet. Darüber hinaus geben wir Einblicke, wie Sie Hyperautomatisierung in die Praxis umsetzen können und wie SEEBURGER dabei helfen kann, neue Dimensionen der Automatisierung zu erschließen.

 

Was ist Hyperautomatisierung und wie funktioniert sie?

Wie erwähnt, ist Hyperautomatisierung ein umfassender Ansatz zur Automatisierung, der den gesamten Lebenszyklus der Automatisierung abdeckt. Dieser Ansatz hat sich zu einer wegweisenden Lösung entwickelt, die sich durch den umfassenden Einsatz fortschrittlicher Technologien zur Automatisierung und Erweiterung von Geschäftsprozessen auszeichnet. Dabei geht Hyperautomatisierung über die traditionelle Prozessautomatisierung hinaus.

Grundlegend vereint Hyperautomatisierung eine Vielzahl von Automatisierungstechnologien, um komplexe Prozesse zu optimieren und in Einklang zu bringen. Dabei integriert sie nicht nur Robotic Process Automation (RPA), Digital Process Automation (DPA) und Business Process Automation (BPA), sondern auch künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen (ML) und andere fortschrittliche Technologien. Der hauptsächliche Unterschied zwischen uns vertrauter Prozessautomatisierung und Hyperautomatisierung liegt also im Umfang und Fokus. Während Prozessautomatisierung ein allgemeiner Begriff ist, der sich auf den Einsatz von Technologie zur Ausführung von Aufgaben oder Prozessen ohne manuelle Intervention bezieht, betont Hyperautomatisierung insbesondere die Integration und Orchestrierung mehrerer Automatisierungstools und -technologien, um eine umfassende und ausgefeilte Automatisierungslösung zu schaffen. Ziel der Hyperautomatisierung ist es, durch die Verknüpfung verschiedener Technologien einen höheren Reifegrad der Automatisierung zu erreichen, um komplexe und dynamische End-to-End-Geschäftsprozesse anstelle einzelner Aufgaben zu adressieren.

Um eine umfassende Automatisierungsstrategie zu etablieren, die das gesamte Unternehmen abdeckt und zahlreiche Prozesse holistisch automatisiert, ist es entscheidend, diese automatisierten Abläufe über eine Integrationsplattform zu integrieren, zu verknüpfen und zu koordinieren, damit ein großes stimmiges Bild entsteht. Dies stellt sicher, dass ein kohärenter und ganzheitlicher Ansatz zur Automatisierung verfolgt wird. Dabei wird betont, dass Hyperautomatisierung nicht einfach als einzelner Prozess zu betrachten ist, sondern eher als eine Zusammenfassung oder Kombination von verschiedenen Automatisierungsinitiativen, die eine integrale Gesamtautomatisierungsmaßnahme für das gesamte Unternehmen darstellt.

Figure 1: Hyperautomatisierung ist die Kombination fortschrittlicher Technologien
Abbildung 1: Hyperautomatisierung ist die Kombination fortschrittlicher Technologien

 

Vorteile der Hyperautomatisierung

Die Vorteile der Automatisierung sind offensichtlich und beinhalten eine gesteigerte Gesamteffizienz sowie schnellere Entscheidungsprozesse durch Kosteneinsparungen und die Reduzierung zeitaufwendiger Abläufe, die auf fehleranfälligen manuellen Eingaben basieren.

Die Hyperautomatisierung berücksichtigt sämtliche dieser Vorteile und geht sogar noch darüber hinaus, indem sie einen effizienteren Weg ermöglicht, alle beteiligten Akteure in den Prozess der Neugestaltung der Geschäftsabläufe einzubeziehen. Dies wird durch die Automatisierung komplexer Aufgaben erreicht, die bisher auf menschliches Fachwissen angewiesen waren. Das übergeordnete Ziel der Hyperautomatisierung besteht letztendlich darin, eine anpassungsfähigere und reaktionsschnellere Organisation zu schaffen, die sich rasch an sich dynamisch verändernde Marktbedingungen anpassen kann.

Die Optimierung der Prozessautomatisierung, also BPA, RPA und DPA, durch den Einsatz von ML und KI sowie anderen Tools führt zur Entstehung einer intelligenten „digital workforce“. Diese übernimmt die Verantwortung für die Durchführung sich wiederholender Aufgaben und steigert somit die Gesamtproduktivität. Diese digitalen Agenten treiben die Hyperautomatisierung entscheidend voran. Sie besitzen die Fähigkeit, sich nahtlos in verschiedene Geschäftsanwendungen zu integrieren, sowohl strukturierte als auch unstrukturierte Daten zu verarbeiten, Datenanalysen durchzuführen, fundierte Entscheidungen zu treffen sowie bestehende Prozesse zu identifizieren und neue Perspektiven für die Automatisierung aufzudecken.

Figure 2: Vorteile eines „Digital Workers“
Abbildung 2: Vorteile eines „Digital Workers“

Durch die Automatisierung von Aufgaben und Datenströmen, die zuvor schwer erreichbar waren, bietet Hyperautomation einen weiteren bedeutenden Vorteil: die Schaffung eines digitalen Zwillings für das Unternehmen. Dieser digitale Zwilling enthüllt zuvor verborgene Verbindungen zwischen Prozessen, Funktionen und wichtigen Leistungsindikatoren und liefert neue Erkenntnisse über ihre Interaktionen.

 

Hyperautomatisierung 101

Nachdem wir die Hyperautomatisierung und ihre damit verbundenen Vorteile untersucht haben, werfen wir nun einen Blick darauf, wie Hyperautomatisierung in der Praxis aussieht.

Hyperautomatisierung ist ein fortlaufender Prozess, welcher Zusammenarbeit, kontinuierliches Lernen und Anpassungsfähigkeit erfordert. Um den Implementierungsprozess effektiv zu steuern, ist es wichtig, über ein engagiertes Team mit Fachkenntnissen in den Bereichen Automatisierung, Prozessanalyse und damit verbundenen Technologie zu verfügen.

  1. Starten Sie mit einer umfassenden Analyse der Schwachstellen, Ineffizienzen und Bereiche Ihres Unternehmens, die von der Automatisierung profitieren könnten. Nutzen Sie Process-Mining-Tools, um Einblicke in Ihre bestehenden Arbeitsabläufe zu gewinnen und Engpässe sowie Möglichkeiten zur Automatisierung zu identifizieren. Priorisieren Sie außerdem die Prozesse entsprechend ihrer Komplexität, potenziellen Auswirkungen und der Durchführbarkeit im Rahmen der Hyperautomatisierung.
  2. Formulieren Sie klare Ziele und Vorgaben für die Initiativen der Hyperautomatisierung, wie etwa Effizienzsteigerung, Kostensenkung und Verbesserung des Kundenerlebnisses. Erstellen Sie eine Roadmap, welche die zu automatisierenden Prozesse, die einzusetzenden Technologien und die erwarteten Ergebnisse detailliert beschreibt. Suchen Sie nach einem geeigneten Anbieter wie SEEBURGER, der diese Anforderungen erfüllt.
  3. Entwickeln Sie automatisierte Arbeitsabläufe, welche die ausgewählten Technologien integrieren und auf Ihre definierten Ziele ausgerichtet sind. Schaffen Sie Automatisierungskomponenten und Integrationsinhalte, die für die gesamte Hyperautomatisierung erforderlich sind. Integrieren Sie diese Automatisierungskomponenten in bestehende Systeme, Datenbanken und Anwendungen, um einen reibungslosen Datenaustausch und eine effiziente Kommunikation sicherzustellen.
  4. Testen Sie die automatisierten Prozesse in einer kontrollierten und sicheren Umgebung als integralen Bestandteil eines umfassenden Change-Management-Plans. Dadurch können mögliche Fehler oder Probleme identifiziert und behoben werden. Zudem ermöglicht es, die Änderungen und Vorteile der Hyperautomatisierung den Mitarbeitern und anderen Stakeholdern zu kommunizieren. Dies kann Schulungen und Support einschließen, um den Benutzern bei der Anpassung an die neuen automatisierten Prozesse eine Hilfestellung zu bieten.
  5. Die Einführung der automatisierten Prozesse erfolgt schrittweise oder in Phasen, um Störungen zu minimieren und einen reibungslosen Übergang sicherzustellen. Schließen Sie das Projekt nicht nach einer erfolgreichen Implementierung ab. Überwachen Sie kontinuierlich die Leistung der automatisierten Prozesse durch Analysen und Dashboards, um Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren und die automatisierten Arbeitsabläufe im Laufe der Zeit weiter zu optimieren.
  6. Erweitern Sie den Anwendungsbereich der Hyperautomatisierung, um zusätzliche Prozesse und Funktionen zu integrieren, sobald die ersten Prozesse erfolgreich automatisiert wurden. Erkunden Sie die Nutzung des Konzepts des digitalen Zwillings, um tiefere Einblicke zu gewinnen und die Leistung des Unternehmens weiter zu optimieren. Bleiben Sie zudem auf dem neuesten Stand hinsichtlich neuer Automatisierungstechnologien und -trends, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu sichern.

 

Wie SEEBURGER bei der Hyperautomatisierung helfen kann

Wie bereits im zweiten Schritt erwähnt, spielt die Suche nach einem geeigneten Software- und Serviceanbieter eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung Ihrer Hyperautomatisierung. Die SEEBURGER BIS Plattform, basierend auf Low-Code- und Cloud-Technologie, bietet dynamische End-to-End-Automatisierungsfunktionen mit einer regelbasierten Prozess-Engine. Dadurch wird Ihnen Unterstützung bei der Hyperautomatisierung und Digitalisierung Ihrer End-to-End-Geschäftsprozesse geboten. Konfigurieren und überwachen Sie jedes benötigte Automatisierungsszenario Ihres Unternehmens flexibel und richten Sie automatisierte digitale Prozesse und Workflows ein, wann immer Sie es benötigen.

Es gibt zahlreiche Bereiche, die wir nahtlos für Sie integrieren können, um Ihre gesamte Hyperautomatisierungsstrategie und -initiativen zu unterstützen:

  • Durch intelligente Wiederholungsmechanismen (Smart Retry) wird die Ressourcennutzung optimiert und die Datenintegrität gewährleistet, weil Prozesse nahtlos fortgesetzt werden, bis die normale Funktionalität des Systems wiederhergestellt ist.
  • Automatisierte Nachrichtenverfolgung auf Basis dynamischer Mechanismen ermöglichen Ihnen eine effiziente Datenanalyse. Sie profitieren dann von maßgeschneiderten Abfragen, automatisierte Abfragen und Aufrufen und einem kinderleichten Datenexport durch Analysetools.
  • Hochvolumige Daten und deren sichere und zuverlässige Verwaltung, Verarbeitung und Transfer sind kein Problem mehr.
  • Dank modernem API-Testing können Sie sich stets auf API-Security und somit auf Verfügbarkeit und Genauigkeit verlassen.
  • Nicht zuletzt sorgen automatisierte Fließbandfertigung und Lieferkettenprozesse für eine bessere und erleichterte Nachverfolgung in Echtzeit und Überbestände werden gleichzeitig auch noch reduziert.

Manchmal reicht die Auswahl eines einzelnen Automatisierungstyps nicht aus, um komplexe Herausforderungen effektiv zu bewältigen. In solchen Fällen könnten IT-Teams und Geschäftsentscheider sich für eine umfassendere Strategie entscheiden, bei der verschiedene Automatisierungsinitiativen kombiniert und integriert werden. Hyperautomatisierung repräsentiert diesen ganzheitlichen Ansatz und erstreckt sich über den gesamten Lebenszyklus der Automatisierung. Der Unterschied zwischen traditioneller Prozessautomatisierung und Hyperautomatisierung liegt in ihrem Umfang und ihrer Schwerpunktsetzung. Prozessautomatisierung ist ein weitgefasster Begriff für den Einsatz von Technologie zur Ausführung von Aufgaben ohne manuelle Intervention, während Hyperautomatisierung insbesondere die Integration und Orchestrierung mehrerer Automatisierungsinitiativen, Tools und Technologien betont, um eine umfassende und anspruchsvolle Lösung zu entwickeln.

Case Study

Erfahren Sie, wie PUMA seine B2B-Kommunikation mit SAP S/4HANA und SEEBURGER Cloud Integration Services automatisiert hat.

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Autorin Sandrine Wagner

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Sandrine ist seit August 2021 Redakteurin und Kampagnen-Managerin in unserem Marketing-Team. Sie verfügt über einen Bachelorabschluss in International Business und bringt durch Engagement in Netzwerken und vorhergegangene Praktika und Werksstudentenjobs grundlegende Expertise im FSI- und FinTech-Bereich in unser Marketing. Nach ihrem Praktikum bei SEEBURGER stieg sie Vollzeit in unser Redaktionsteam ein und beschäftigt sich seither mit dem Schreiben kreativer und technischer Inhalte für unseren Blog und andere Ressourcen in deutscher und englischer Sprache. Auch im Kampagnen-Management liegt ihr Fokus auf Trends und Innovationen in verschiedenen Bereichen, allen voran die Finanzindustrie. In ihrer Freizeit erkundet Sandrine die Natur mit ihren Tieren, lernt gerne weitere Fremdsprachen und interessiert sich für Literatur.