Re-Commerce-Integration mit APIs
API-Management

Aus Alt mach Neu: Re-Commerce als Chance im Onlinehandel

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Re-Commerce mit APIs in E-Commerce einbinden

In der Vergangenheit waren Secondhandartikel oft mit Assoziationen wie „schäbig“ oder sogar „schmuddelig“ verbunden. Inzwischen macht die steigende Beliebtheit von Wiederverkaufsbörsen und Gebrauchtwarenhandel jedoch deutlich: gebrauchte Produkte und Recycling liegen voll im Trend. Rapide wachsende Online-Marktplätze wie eBay und Vinted stellen eine neue Art von Kreislaufwirtschaftsdiensten dar, die Verbrauchern helfen, Waren zu kaufen, zu recyceln und wiederzuverwenden – ein lukrativer Trend, der auch an den großen Online-Händlern nicht unbemerkt vorbeigegangen ist. Dieser Blog erklärt, wie Online-Shops Re-Commerce mit Hilfe von APIs in ihr E-Commerce-Ökosystem integrieren können.

Was ist Re-Commerce eigentlich genau?

Vereinfacht gesagt bezeichnet Re-Commerce den An- und Weiterverkauf von gebrauchten Waren. Die entsprechenden Transaktionen finden hauptsächlich online statt und umfassen eine breite Palette von Produkten, von Kleidung über Elektronik bis hin zu Möbeln. Die plötzliche Beliebtheit von Re-Commerce erklärt sich einerseits durch das hohe Sparpotenzial – in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten ein wichtiger Punkt. Gleichzeitig entspricht die Idee des Recyclings aber auch voll den Megatrends Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit. Unser Blogbeitrag befasst sich mit den Chancen dieses boomenden Geschäftsfelds und zeigt Möglichkeiten auf, wie Re-Commerce mit Hilfe von APIs am besten in den Online-Shop integriert werden kann.

Warum ist Re-Commerce relevant für die Retail-Branche?

Die steigende Nachfrage nach Gebrauchtwaren geht mit dem wachsenden Wunsch der Verbraucher einher, die Umweltauswirkungen von übermäßigem Konsum zu minimieren. Dies spiegelt sich auch in den Ergebnissen des Statista Global Consumer Survey 2021 wider, wonach fast die Hälfte (44 %) der Deutschen im Jahr 2020 ein gebrauchtes Produkt erworben hat. Besonders beliebt sind dabei elektronische Produkte; gefolgt von Kleidung, Büchern und Möbelstücken.

In Anlehnung an Ecommerce Delivery Benchmark Report 2023: Impact of inflation & consumer behaviour on online retail
In Anlehnung an Ecommerce Delivery Benchmark Report 2023: „Impact of inflation & consumer behaviour on online retail“

Eine aktuelle Studie zeigt, dass mehr als ein Viertel (26 %) der Verbraucher im Jahr 2023 planen, häufiger Secondhand-Produkte zu kaufen oder Online-Wiederverkaufsmärkte zu nutzen. Diese Zahlen spiegeln eine wachsende Wertschätzung für eine nachhaltige und kreislauforientierte Wirtschaft wider, in der Ressourcen effizient genutzt und Abfall minimiert werden. Die erfolgreiche Implementierung einer Re-Commerce-Strategie kann daher nicht nur helfen, die Kundenzufriedenheit und -bindung zu steigern, sondern auch eine neue Zielgruppe ansprechen, die bereit ist, mehr Zeit und Geld in bewussten und verantwortungsvollen Konsum zu investieren.

Die Vorteile von Re-Commerce

Nachhaltigkeit

Fast Fashion, Konsumdenken und der damit einhergehende hohe Verbrauch von Ressourcen stehen zunehmend in der Kritik. Immer mehr Konsumenten ziehen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit als Kriterien bei der Kaufentscheidung heran. Die Wiederverwertung von gebrauchten Produkten verhindert, dass noch brauchbare Dinge im Müll landen und hilft so, den Verbrauch von Ressourcen für neue Produkte zu verringern. Dadurch unterstützt Re-Commerce die Idee einer Kreislaufwirtschaft, bei der Produkte und Materialien so lange wie möglich im Umlauf gehalten werden. Es werden weniger Rohstoffe benötigt, die Umweltbelastung wird reduziert.

Ansprache neuer Zielgruppen und Kundenbindung

Re-Commerce bietet Unternehmen die Möglichkeit, umweltbewusste Menschen anzusprechen, die klassischem Konsum häufig ablehnend gegenüberstehen und sich besonders stark für Secondhand-Produkte und Nachhaltigkeit interessieren. Sie sind oft bereit, Zeit und Geld in bewussteres und verantwortungsvolleres Konsumverhalten zu investieren. Durch die gezielte Ansprache ihrer Bedürfnisse und Interessen kann eine erfolgreiche Re-Commerce-Strategie dabei helfen, diese relativ schwierig zu erreichende Zielgruppe anzusprechen. Dabei ist es wichtig, Nachhaltigkeitsaspekte auch ins Marketing und in die Produktentwicklung einzubinden, um sich glaubwürdig als vertrauenswürdiger Anbieter am Markt zu positionieren. Unternehmenseigene Tausch- oder Verkaufsbörsen bieten weitere Aktionsmöglichkeiten und können zusätzlich bei der langfristigen Kundenbindung unterstützen.

Welche Arten von Re-Commerce gibt es?

Re-Commerce ist vielfältig: Die Möglichkeiten reichen von klassischen Secondhand-Plattformen bis hin zu innovativen Refurbishing-Konzepten und Cashback-Aktionen. Online-Marktplätze bieten zum Beispiel die Möglichkeit, gebrauchte Produkte von privat zum Kauf anzubieten. Diese Form des Wiederverkaufs ähnelt dem klassischen Secondhand-Handel und bietet Käufern die Möglichkeit, gut erhaltene Ware zu einem günstigen Preis zu erwerben.

Beim Refurbishing kauft der Online-Händler gebrauchte Ware seiner eigenen Marke zurück und bietet sie nach erfolgter Qualitätssicherung online erneut zum Verkauf an. So können Kunden gebrauchte Kleidung aus vorangegangenen Kollektionen zu einem niedrigeren Preis erwerben und sich dabei sicher sein, dass die Qualität der Ware von einem authentischen Partner garantiert wurde. Diese Art von Re-Commerce wird auch von großen Ketten geschätzt. Bekannte Beispiele sind H&M Pre-loved oder Zalando Pre-owned.

Bei Cashback (auch bekannt als „alt gegen neu“) können Verbraucher gebrauchte oder auch defekte Ware an ein Unternehmen zurückgeben und erhalten im Gegenzug Rabatt auf den Kauf eines neuen Produkts. C&A-Kunden konnten im Rahmen einer solchen Aktion beispielsweise ihre alten Jeans abgeben. Im Gegenzug erhielten sie einen Gutschein über 10 % Rabatt auf den Kauf einer neuen Jeans. Die alten Jeans wurden recycelt und als Rohstoff für die Produktion von neuen Jeans verwendet. Auf diese Weise kann Cashback dazu beitragen, die Ressourcennutzung zu optimieren und den anfallenden Abfall zu reduzieren.

Wie kann man Online-Shops um Re-Commerce erweitern?

Online-Händler, die Re-Commerce einsetzen möchten, müssen zunächst ihre Systeme und Prozesse entsprechend anpassen. Meist wird es notwendig sein, das bestehende Shopsystem um eine Plattform zu erweitern, auf der die Kunden ihre gebrauchten Artikel einstellen und zum Verkauf anbieten können. Diese Plattform sollte möglichst einfach zu bedienen sein und eine transparente Preisbildung ermöglichen, damit Kunden sofort erkennen können, was sie für ihre gebrauchten Waren erhalten können. Außerdem müssen die Händler in der Lage sein, die Qualität der gebrauchten Secondhand-Produkte zu prüfen und sicherzustellen, dass sie den Kundenerwartungen entsprechen. Spezialisierte Software und Tools, wie zum Beispiel Preisvergleichs- und Bewertungsplattformen, ermöglichen es den Kunden, Preise und Bewertungen von gebrauchten Artikeln zu vergleichen.

Die Integration von Secondhand-Produkten in das bestehende Shopsystem erfordert jedoch auch ein Umdenken in der Warenwirtschaft. Online-Händler müssen sicherstellen, dass sie über genügend Lagerkapazitäten verfügen, um die gebrauchten Artikel aufzunehmen und zu verwalten. Außerdem müssen sie ihre Lagerbestände regelmäßig überprüfen und gegebenenfalls aussortieren, um Platz für neue gebrauchte Artikel zu schaffen.

Abbildung: Full-Lifecycle-API-Management mit SEEBURGER BIS bei einem typischen Re-Commerce-Dienstleister
Abbildung: Full-Lifecycle-API-Management mit SEEBURGER BIS bei einem typischen Re-Commerce-Dienstleister

Einsatz von APIs für Re-Commerce

APIs ermöglichen den Austausch von Daten zwischen verschiedenen Anwendungen, Plattformen oder Systemen, optimieren den Verkaufsprozess und bieten Kunden zusätzliche Services. Sie erlauben Händlern, ihre Produkte auf mehreren Plattformen gleichzeitig zu verkaufen und Kunden, ihre gebrauchten Artikel auf Händlerplattformen einzustellen und zu verkaufen. Sie können aber beispielsweise auch genutzt werden, um Zahlungssysteme oder Logistikdienstleister in den Workflow zu integrieren. Wo auch immer sie zum Einsatz kommen, helfen APIs dabei, reibungslose Datenströme zu gewährleisten und eine einfache Verwaltung der Gebrauchtwaren-Listings zu ermöglichen. API-Management ist für die erfolgreiche Integration und Verwaltung von APIs und damit einen reibungslosen Workflow und ein positives Nutzererlebnis unabdingbar. Es dient dazu, den Überblick über den API-Verkehr zu behalten, sicherzustellen, dass APIs wiederverwendet werden können und zu dokumentieren, wer/welches System diese APIs verwendet. Seine Bedeutung für den Re-Commerce und in digitalen Transformationsprojekten allgemein kann kaum überschätzt werden.

Wie SEEBURGER helfen kann

Der B2B-E-Commerce erfährt aktuell eine dynamische Entwicklung. Um so wichtiger ist es, neue attraktive Geschäftsfelder wie Re-Commerce schnell und unkompliziert einzubinden. Eine durchgängige Integration, wie sie die SEEBURGER BIS Plattform bietet, hilft Ihnen dabei, Ihr E-Commerce-Business immer weiter auszubauen und neue Systeme laufend und mit minimalem Aufwand zu integrieren. Schöpfen Sie das volle Potenzial von API-basierten Verbindungen aus und konsolidieren Sie alle notwendigen Systeme und Geschäftsprozesse für Ihr Onlineangebot auf einer einzigen Plattform.

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Michael Kleinpoppen verfügt seit über zwanzig Jahren über Digitalisierungs Know-How und ist seit 2008 Key Account Manager bei der SEEBURGER AG. Er betreut Deutsche CPG Retail Kunden mit dem Schwerpunkt auf Non Food, Fashion und Onlinehändler. In seiner Rolle arbeitet er eng mit Kunden und Interessenten zusammen, um deren Geschäftsmodelle und Vertriebsstrategien mit digitalen Lösungen zu bereichern und zu optimieren. Hier liegt aktuell der Fokus auf den Digitalisierungsprozessen der einzelnen Unternehmen. Steffi hat 2021 nach ihrem Studium der Wirtschaftspsychologie bei SEEBURGER angefangen, wo sie der Profi für Marketingprozessautomatisierung und Webseitenoptimierung ist und die CPG-/Retail- sowie Maschinenbau- und Pharmabranchen marketingtechnisch betreut. Falls man Steffi nicht in Webseitencode oder Recherchen vertieft vorfindet, sollte man sie draußen suchen, wo sie wahrscheinlich gerade mit Hund und Pferd die Feldwege unsicher macht.