E-Invoicing in Mexiko – CFDI-Version 4.0 kommt schon ab Mai 2022!
E-Invoicing

Mexiko plant ein größeres E-Invoicing-Update auf die Version CFDI 4.0

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UPDATE Mexiko Januar 2023 – Übergangsfrist erneut verlängert! CFDI Version 3.3 bis 31.3.2023 gültig

+++ UPDATE Mexiko Januar 2023 – Übergangsfrist erneut verlängert! CFDI Version 3.3 bis 31.3.2023 gültig

Das letzte Update der mexikanischen Steuerbehörde SAT vom 28. November 2022 ermöglicht die Ausgabe von CFDI in der Version 3.3 und von CFDI, die Einbehaltungen („Retenciones“) und Zahlungsinformationen („Pagos“) in der Version 1.0 abdecken, bis zum 31. März 2023. Dies gilt auch für die mit diesen Versionen kompatiblen Komplemente.

Auf der SAT-Website werden „Anweisungen zum Ausfüllen der CFDI, in die das Komplement „Carta Porte“ integriert wird“ veröffentlicht. Um das Ausstellen dieser CFDI zu erleichtern, werden bis zum 31. Juli 2023 noch keine Sanktionen für Dokumente angewandt, die diesen Anforderungen nicht entsprechen.

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+++ UPDATE Mexiko Juni 2022 – Übergangsfrist verlängert! Die neue Version CFDI 4.0 wird erst am 1. Januar 2023 verpflichtend eingeführt

Am 08. Juni 2022 veröffentlichte die mexikanische Steuerbehörde SAT auf ihrer Website, dass die Frist bis zur verpflichtenden Nutzung der neuen elektronischen Rechnung CFDI 4.0 um 6 Monate bis zum 1. Januar 2023 verlängert wird. Unternehmen, die heute bereits die neue CFDI-Version 4.0 verwenden, werden ersucht, diese weiterhin zu nutzen. Allen anderen, die noch CFDI 3.3 verwenden, wird eine zusätzliche Frist von 6 Monaten für den Übergang zu CFDI 4.0 gewährt.

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+++ UPDATE Mexiko März 2022 – Einführung verschoben! Die neue CFDI-Version 4.0 tritt erst ab dem 1. Juli 2022 verpflichtend in Kraft 

Das hat die Steuerverwaltungsbehörde (SAT) vor kurzem in einem zweiten Beschluss über die Änderungen der verschiedenen Steuerbeschlüsse für 2022 veröffentlicht. Die aktuelle CFDI-Version 3.3 kann dementsprechend bis zum 30. Juni 2022 verwendet werden. Ab dem 1. Juli 2022 wird dann ausschließlich die CFDI-Version 4.0 akzeptiert.

Diese Verlängerung gilt auch für alle „complementos“ (Ergänzungen), die mit der CFDI 3.3 kompatibel sind sowie das „complemento“ zur Einbehaltung und Auskunft über Zahlungen 1.0 (recepción de pagos).

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Seit 2017 wird die Version CFDI 3.3 in Mexiko schon ohne Veränderungen genutzt.  CFDI steht für „Comprobante Fiscal Digital por Internet“ und bedeutet übersetzt „digitale Steuerbescheinigung über das Internet“. Die Version 3.3 brachte u. a. mit der Einführung des „Payment Complement“ (Complemento para Recepción de Pagos oder auch nur „Pagos“ genannt) zur Meldung empfangener Zahlungen einige gravierende Änderungen mit sich. Kurz vor der damals geplanten Einführungs-Deadline gewährte die SAT aus diesem Grunde eine mehrmonatige Fristverlängerung. Nach einigen Jahren der Nutzung der CFDI 3.3-Version zeichnet sich nun ein Sprung auf die CFDI-Version 4.0 ab.

Verpflichtung zur Nutzung von CFDI 4.0 ab spätestens 1.5.2022

Die Einführung der neuen CFDI-Version 4.0 muss nach Angaben der Steuerbehörde in Mexiko „SAT“ nach einer viermonatigen Übergangsphase zum 1. Mai 2022 abgeschlossen werden. Der aktuellen Planung zufolge werden die zertifizierten Provider, sogenannte „PAC“, die CFDI-Version 4.0 in der Zeit vom 1. Januar 2022 bis spätestens zum 1. Mai 2022 in den Produktivbetrieb nehmen. Dazu hat die SAT im Vorfeld die PACs, also die wichtigsten IT-Provider und Software-Anbieter, darüber informiert, dass gravierende Änderungen im E-Invoicing anstehen.

Wichtigste Änderungen von CFDI 4.0 im Überblick

Verglichen mit den Änderungen, welche die Einführung von CFDI 3.3 in 2017/2018 mit sich brachte, erscheinen die anstehenden Änderungen der Version CFDI 4.0 etwas weniger komplex. Mit der Version 3.3 wurden beispielsweise als Dokumententyp die „Zahlungen“ neu eingeführt. Viele unserer Kunden hatten seinerzeit mit den Herausforderungen zu kämpfen, empfangene (Teil-) Zahlungen den korrespondierenden Ausgangsrechnungen korrekt zuzuordnen. Die CFDI-Version 4.0 sieht zumindest keine neuen Dokumententypen wie die oben erwähnten „Zahlungen“ vor. Zu unterschätzen sind die anstehenden Änderungen dennoch keinesfalls.

Überblick über die wichtigsten Änderungen von CFDI 4.0 (Sovos, 12/2021)
Abbildung 1: Überblick über die wichtigsten Änderungen von CFDI 4.0 (Sovos, 12/2021)

Die Änderungen betreffen hauptsächlich die Struktur des Formats CFDI 4.0, Prozesse wie den elektronischen Frachtbrief („E-Waybill“ oder „Carta Porte“), Export-Rechnungen,   Einbehalte („Withholdings“ oder „Retenciones“), Stornierungen von Rechnungen („Cancellations“ oder „Cancelación“) und Zahlungen („Payments“ oder „Pagos“) usw.[1]

Phasen der Umsetzung von CFDI 4.0

Die Vorbereitungsphase läuft und umfasst den November und Dezember 2021. Die sich anschließende Umsetzung plant die mexikanische Steuerbehörde SAT aktuell wie folgt:

  • Die Implementierungsphase beginnt am 01.01.2022 und muss bis zum 30.04.2022 abgeschlossen sein.
E-Invoicing in Mexico: Rollout des Updates von Version CFDI 3.3 auf CFDI 4.0
Abbildung 2: E-Invoicing in Mexico: Rollout des Updates von Version CFDI 3.3 auf CFDI 4.0

In der Implementierungsphase, die gleichzeitig eine Test- und Fehlerbeseitigungsperiode ist, koexistieren die beiden Versionen CFDI 3.3 und CFDI 4.0. Erst am 10.12.2021 wurde die Spezifikation der neuen CFDI-Version 4.0 von der SAT[2] veröffentlicht. Denn sowohl die knappe Vorankündigung im November 2021 als auch die sehr enge Implementierungsphase bis Ende April 2022 stellen Herausforderungen für in Mexiko steuerpflichtige Unternehmen und Service Provider dar

Zusammenfassung

Mit weit über 10 Jahren Verpflichtung zur Nutzung eines Clearance-E-Invoicing-Regimes ist Mexiko einer der Dinosaurier und beispielhafter Vorreiter in der Welt der Continuous Transaction Controls (CTCs). Mexiko hat zwar den Rechnungs-Clearance-Prozess mit der SAT immer weiter ausgebaut und verbessert. Viele Potenziale, die der elektronische Rechnungsaustausch und die elektronische Rechnungsverarbeitung ermöglichen, insbesondere im Rahmen der automatisierten Verarbeitung elektronischer Rechnungen beim Rechnungsempfänger, bleiben jedoch noch immer ungenutzt. Die SEEBURGER BIS E-Invoicing Services bieten Ihnen neben einem E-Invoicing-Service für Mexiko, der einen PAC-Service und die Archivierung beinhaltet, vielfältige Möglichkeiten, Eingangs- und Ausgangsrechnungen zu automatisieren. Dazu bietet SEEBURGER tiefe Prozessintegration in beliebige ERP-Systeme an, wie beispielsweise die nahtlose Integration von SAP S/4HANA über die SAP API Business Hub. Wir sind ein etablierter Anbieter von Cloud-Services mit langjähriger Erfahrung, wenn es darum geht, die unterschiedlichen Anforderungen in verschiedenen Ländern in der EU und anderswo zu verstehen und mit einer Lösung aus einer Hand zu erfüllen.

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[1] https://www.facturasat.com/factura-electronica-sat-2022.htm (Aufruf 01.12.2021)

[2] http://www.sat.gob.mx/consultas/43074/actualizacion-factura-electronica—reforma-fiscal-2022-# (Aufruf 20.12.2021, 16:00 CET)

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Gerrit Onken

Ein Beitrag von:

Gerrit Onken ist seit 2010 bei SEEBURGER als Produktmanager für Softwareanwendungen und für den Bereich Elektronischer Datenaustausch (EDI) tätig. Seine Schwerpunkte sind Lösungen für SAP, elektronische Rechnungsstellung (E-Invoicing) und die Digitalisierung von geschäftlichen und technischen Prozessen für global agierende Kunden. Ursprünglich gelernter Bankkaufmann, absolvierte Gerrit Onken ein Studium der Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Industriemanagement und Wirtschaftsinformatik. Nach seiner Tätigkeit in der Finanzbranche arbeitete er von 2004 bis 2010 als Manager und Projektleiter bei einer der fünf größten Unternehmensberatungen mit internationalen BPOs in der Banken- und Automobilbranche.