Wie funktioniert Krypto?
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Kryptowährungen – wie Blockchain das Bankensystem revolutioniert

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Blockchain-Technologie revolutioniert das Bankensystem mit neuen digitalen Währungen

Seit Beginn des Handels hat sich unser Finanzsystem und die Art und Weise, in welcher wir für Waren und Dienstleistungen bezahlen, stetig verändert. Immer mit dem Ziel: schneller, bequemer, sicherer. Zuerst haben wir Alltagsgegenstände getauscht, dann mit Gold- und Silbermünzen gehandelt, später Schuldscheine beglichen und mit der Einführung des bargeldlosen oder sogar kontaktlosen Bezahlens ist auch unser heutiges Bargeld schon fast wieder aus der Mode. Die Evolution der „Tauschmittel“ ist endlos und ideenreich. Aber heißt das, dass wir zukünftig nur noch digital oder virtuell bezahlen werden? Bahnt sich mit Krypto eine gewaltige Finanzrevolution an, oder handelt es sich nur um reine Spekulation, die genauso schnell aufhört, wie sie aufgekommen ist?

Digitale Währungen gibt es schon seit längerer Zeit – um genau zu sein seit 2008, als der Banken-Crash viel veränderte. Heute sind bereits über 9.000 Kryptowährungen im Umlauf und versprechen immenses Wachstum. Die bekanntesten darunter sind, gemäß einer Studie von Statista vom 21. April 2023, wohl Bitcoin, Ripple und Ethereum. Doch heißt neu und digital automatisch besser und sicherer?

Euro, Dollar und Yen sind global starke und stabile Währungen, deren Bargeld im Alltag häufig zum Bezahlen eingesetzt wird. Dem Geld wird hierbei ein Wert zugeschrieben, denn das Material eines 20-Euro-Scheins ist natürlich nicht direkt 20 € wert. War dieser Wert früher noch an den Goldwert gebunden, sorgen heute Banken und Staaten für die Werthaltigkeit ihrer Währungen. Krypto funktioniert jedoch anders, nämlich in einer Kryptowährungs-Blockchain.

 

Wie funktioniert die Kryptowährungs-Blockchain?

Bitcoin und Co. existieren ausschließlich in digitaler Form im Computernetzwerk aller Netzwerkteilnehmer, basierend auf einer sicheren Technologie: der Blockchain. Die Kryptowährungs-Blockchain kann recht komplex sein, zeigt aber immer folgende Charakteristiken auf:

  • Dezentralisierung: Eine Krypto-Blockchain ist ein dezentrales Netzwerk von Computern, die als „Knoten“ bezeichnet werden und über das Internet miteinander verbunden sind. Anders als Bargeld, welches von Banken überwacht wird, werden Kryptowährungen einzig und allein von Privatpersonen kreiert und verwaltet. Äquivalent zu Verwaltung und Überwachung finden auch Transaktionen direkt zwischen Privatpersonen oder auch Unternehmen statt, was somit eine Bank als Mittelsperson überflüssig macht – das Netzwerk ist dezentral organisiert und reguliert sich selbst.
  • Datenblöcke: Wie der Name „Blockchain“ bereits verrät, besteht diese aus einer Kette von Datenblöcken, denn Krypto-Transaktionen werden direkt zwischen den Teilnehmern des Netzwerks durchgeführt. Jeder Block dieser Kette enthält Informationen zu Transaktionen sowie einen speziellen Datensatz, der als „Hash“ bezeichnet wird. Ein Hash ist eine kryptografische Funktion, die die Integrität und Eindeutigkeit eines Blocks gewährleistet. Der Hash des vorherigen Blocks wird auch im nachfolgenden Block gespeichert, wodurch die Kette, also die Blockchain, entsteht.
  • Konsensmechanismus: Damit alle Knoten in der Blockchain einen Konsens darüber erzielen können, welche Blöcke in die Kette aufgenommen werden, gibt es verschiedene Konsensmechanismen. Der bekannteste Konsensmechanismus ist der Proof-of-Work (PoW), bei dem die Knoten komplexe mathematische Probleme lösen müssen, um einen neuen Block zu erstellen. Diese Aufgabe wird meist von einem Kryptominer übernommen. Ein Miner ist eine natürliche Person oder Gruppe von natürlichen Personen und aktive User des Netzwerks, die an der Verarbeitung von Transaktionen und der Sicherung einer Kryptowährungs-Blockchain beteiligt sind. Ein passiver User hingegen kann Kryptowährungen empfangen, speichern und verwalten, aber er nimmt nicht aktiv am Netzwerk teil, um Transaktionen zu generieren oder zu validieren.
    Das Mining von Kryptowährungen ist energieintensiv und erfordert spezielle Hardware. In einigen Fällen können sie auch Teil von Mining-Pools sein, in denen mehrere Miner ihre Ressourcen kombinieren. Durch diesen Prozess des Minings wird die Blockchain sicher vor Manipulation geschützt. Das heißt, einmal in der Blockchain sind Daten praktisch unveränderbar, was zur Sicherheit des Verfahrens beiträgt.
  • Validierung: Mit dem Konsensmechanismus geht die Validierung einher. Die Knoten des Netzwerks erstellen nicht nur neue Blöcke in der Blockchain, sondern überprüfen auch die Gültigkeit von Transaktionen und Blöcken, um sicherzustellen, dass sie den festgelegten Regeln entsprechen. Dazu gehört die Überprüfung der digitalen Signaturen, die Prüfung der Verfügbarkeit der entsprechenden Kryptowährung und die Einhaltung von Protokollregeln.
  • Transaktionsbestätigung: Sobald ein Block erstellt und validiert wurde, wird er der Blockchain hinzugefügt und dauerhaft in der gesamten Blockchain gespeichert. Dadurch entsteht eine unveränderliche und transparente Aufzeichnung aller Transaktionen, die jemals in der Blockchain stattgefunden haben.

 

Abbildung 1: Ablauf einer Transaktion im Kryptonetzwerk
Abbildung 1: Ablauf einer Transaktion im Kryptonetzwerk

Integrationsmöglichkeiten einer Krypto-Blockchain

Blockchain-Technologie bietet eine Vielzahl von Integrationsmöglichkeiten für Kryptowährungen und andere Anwendungen. Die Blockchain-Technologie entwickelt sich jedoch ständig weiter, wodurch auch immer neue Möglichkeiten in den verschiedensten Einsatzbereichen entstehen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Implementierung von Blockchain-Integrationen technische Expertise erfordert und spezifische Anforderungen des Anwendungsfalls berücksichtigen sollte. Die derzeit gängigsten Möglichkeiten der Blockchain-Integration findet sich nicht zuletzt im Finanzdienstleistungsbereich wieder.

  • Zahlungsintegration: Unternehmen können Blockchain nutzen, um Kryptowährungen als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Durch die Integration von Zahlungs-Gateways können Kunden Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum verwenden, um für Waren und Dienstleistungen zu bezahlen.
    Ein Zahlungs-Gateway ist ein System, das Unternehmen die Annahme elektronischer Zahlungen von Kunden ermöglicht. Es dient als Schnittstelle zwischen dem Händler, dem Kunden und den Finanzinstituten, die den Zahlungsverkehr abwickeln. Das Zahlungs-Gateway übernimmt die Aufgabe, Zahlungsdaten sicher und effizient zu übertragen und Transaktionen in Echtzeit zu autorisieren. Es gewährleistet die sichere Abwicklung von Zahlungen und schützt die vertraulichen Informationen der Kunden.
    Die Integration von Kryptowährungen als Zahlungsmittel basierend auf einer Krypto-Blockchain hängt nicht zuletzt von den jeweiligen Zahlungs-Gateway-Anbietern ab. Es ist auch wichtig, die Volatilität der Kryptowährungen zu berücksichtigen und geeignete Mechanismen zur Umrechnung in Fiat-Währungen zu implementieren, wenn gewünscht.
  • Wallet-Integration: Wallets sind digitale Geldbörsen, in denen Benutzer ihre Kryptowährungen „aufbewahren“ können. Durch die Integration von Wallet-Funktionen in Apps oder Plattformen können Benutzer Kryptowährungen empfangen, senden und speichern. Es gibt verschiedene Arten von Wallets, darunter Software-, Hardware- und Online-Wallets.
    Bei der Wallet-Integration in eine Anwendung oder Plattform gibt es einige grundlegende Schritte zu beachten, von der Wallet-Erstellung, über die Wallet-Verbindung und Transaktionsdurchführung bis hin zur Implementierung zusätzlicher Sicherheitsmaßnahmen.
    Je nach Art der Wallets können die Anforderungen an die Anwendung oder Integrations-Plattform unterschiedlich sein. Es ist ratsam, sich mit den spezifischen technischen Dokumentationen des Wallet-Anbieters oder des verwendeten Blockchain-Netzwerks vertraut zu machen, um eine reibungslose Integration zu gewährleisten. Der Wallet-Anbieter stellt möglicherweise APIs oder SDKs bereit, um die Integration in die gewünschte Anwendung zu erleichtern.
  • Smart Contracts: Smart Contracts sind speziell für die Blockchain programmiert und enthalten Bedingungen und Regeln, die automatisch umgesetzt werden, sobald die vordefinierten Kriterien erfüllt sind. Zum Beispiel kann ein Smart Contract automatisch Zahlungen freigeben, sobald bestimmte Lieferbedingungen erfüllt sind. Finanzdienstleister können daher Smart Contracts verwenden, um Geschäftsprozesse zu automatisieren und die Effizienz zu steigern.
    Es ist wichtig zu beachten, dass Smart Contracts aufgrund ihrer automatisierten Natur und der fehlenden menschlichen Eingriffe sorgfältig entwickelt und getestet werden müssen, um potenzielle Sicherheitslücken zu vermeiden.
    Smart Contracts werden auf der Ethereum-Plattform häufig verwendet, um Zahlungen auszulösen, aber auch andere Blockchain-Plattformen wie EOS, Cardano und Tezos unterstützen die Implementierung von Smart Contracts.
  • Dezentrale Anwendungen (DApps): Diese Anwendungen werden im dezentralen Kryptonetzwerk basierend auf der Blockchain-Technologie ausgeführt. Im Gegensatz zu herkömmlichen zentralisierten Anwendungen, bei denen Daten und Transaktionen über einen zentralen Server abgewickelt werden, verwenden DApps die Blockchain als transparente und vertrauenswürdige Datenbank. Im Bereich der Kryptowährungen bezieht sich der Begriff DApps normalerweise auf Anwendungen, die auf öffentlichen Blockchains wie Ethereum, EOS oder Cardano entwickelt werden.
    DApps werden in verschiedenen Bereichen, einschließlich im Finanzwesen, angewandt. Im Vergleich zu herkömmlichen Finanzanwendungen werden DApps in der Regel ohne Zwischenhändler betrieben und setzen auf die eben erwähnten Smart Contracts, um die Ausführung von Finanztransaktionen automatisiert zu ermöglichen. DApps finden in der Branche häufig bei Kreditvergabeplattformen, dezentralen Börsen und bei der Tokenisierung von Vermögenswerten ihre Verwendung.

Wie kann SEEBURGER helfen?

SEEBURGER hat über 35 Jahre Erfahrung in der Integration von Daten und Technologien. Die agile und skalierbare Integrationsplattform SEEBURGER Business Integration Suite kann über APIs eine oder mehrere Blockchains sowie mit mehreren Blockchain-fähigen Plattformen verbunden werden. Sie kann für die Teilnahme an der Blockchain erforderliche Daten abbilden, konvertieren und generieren, als auch verwalten und an eine Blockchain senden, die über einen Adapter oder von digitalen Zwillingen gekommen sind. Es ist sogar möglich, unsere Integrationsplattform zu nutzen, um einen Peppol-Zugangspunkt in den Peer zu integrieren oder einen Blockchain-Peer automatisch Off-Chain-Daten in einem Data Lake wie HDFS speichern zu lassen und auf die Hash-Werte aus der Blockchain zu verweisen.

Wir verwenden Hyperledger Fabric 2, um private Blockchains einzurichten. Diese Software kann mehrere Blockchains verwalten und ermöglicht auch Daten außerhalb der Blockchain. Eine Organisation startet eine voll funktionsfähige Blockchain, indem sie den ersten Peer definiert. Weitere Peers können sich bei Bedarf anschließen. Marktplätze, Wartungsportale, Liefernetzwerke, Plattformen oder Webanwendungen können auf einer Blockchain basieren, die eine wachsende Zahl von Handelspartnern und Anwendungsfällen unterstützt. Sie können Peer-Knoten auch in andere Blockchain-fähige Plattformen wie Tradelens oder WeTrade integrieren, um mit Banken und Lieferketten-Ökosystemen zusammenzuarbeiten.

Blockchain erweist sich schon jetzt als ein Gamechanger für unser Privat- und Geschäftsleben. SEEBURGER kann Ihnen helfen, die digitale Transformation Ihres Unternehmens voranzutreiben, indem wir unsere drei Kernkompetenzen – Technologie, Wirtschaft und Erfahrung – nutzen. Kontaktieren Sie uns, um mehr darüber zu erfahren, wie wir Ihnen helfen können, eine Spitzenposition zu erhalten und die Grundlagen für zukünftiges Wachstum zu schaffen.

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Autorin Sandrine Wagner

Ein Beitrag von:

Sandrine ist seit August 2021 Redakteurin und Kampagnen-Managerin in unserem Marketing-Team. Sie verfügt über einen Bachelorabschluss in International Business und bringt durch Engagement in Netzwerken und vorhergegangene Praktika und Werksstudentenjobs grundlegende Expertise im FSI- und FinTech-Bereich in unser Marketing. Nach ihrem Praktikum bei SEEBURGER stieg sie Vollzeit in unser Redaktionsteam ein und beschäftigt sich seither mit dem Schreiben kreativer und technischer Inhalte für unseren Blog und andere Ressourcen in deutscher und englischer Sprache. Auch im Kampagnen-Management liegt ihr Fokus auf Trends und Innovationen in verschiedenen Bereichen, allen voran die Finanzindustrie. In ihrer Freizeit erkundet Sandrine die Natur mit ihren Tieren, lernt gerne weitere Fremdsprachen und interessiert sich für Literatur.