BIM – Die Digitalisierung der Baubranche mit Building Information Modeling
Etwa 400 Milliarden Euro betrug der Wert der deutschen Baubranche im Jahr 2020, laut Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Die globale Bauleistung soll bis 2030 gar um 85 % ansteigen[1]. Durch dieses rasante Wachstum wird die Baubranche jedoch vor große Herausforderungen gestellt. Während Technologien wie Werkzeugtracking, Augmented Reality und IoT in der Baubranche erst so richtig Fahrt aufnehmen, zählen 3D-Modelle, Liveabfrage von Materialbeständen bei Lieferanten sowie sicherer Datenaustausch zwischen Geschäftspartnern hier bereits zum Standard. Seit vergangenem Jahr setzt das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur für alle neu zu planenden Projekte Building Information Modeling – kurz BIM – voraus. Ab diesem Zeitpunkt sollte allen Beteiligten spätestens klar geworden sein, dass der Bedarf an Digitalisierung in der Baubranche deutlich zunehmen wird.
Was ist BIM (Building Information Modeling)?
Der Begriff BIM beschreibt die vernetzte Planung, den Bau und die Bewirtschaftung von Gebäuden und anderen Bauwerken mithilfe von Software. Über Schnittstellen werden so alle digitalen Systeme (z.B. Logistik, Materiallisten für die Beschaffung oder die Terminplanung) der Unternehmen, die mit dem Bau und der Bewirtschaftung von Gebäuden und Bauwerken befasst sind, miteinander vernetzt und modelliert, daher der Name „Building Information Modeling“. Soll beispielsweise in der Planungsphase eines Gebäudes eine Tür oder ein Fenster verbreitert werden, ermöglicht eine Schnittstelle zu einem digitalen 3D-Modell, aus dem automatisch alle Materialien bezeichnet, quantitativ berechnet und mit einem Preis versehen sind, dass alle Änderungen in Echtzeit in der Kalkulation und auch für die Beschaffung berücksichtigt werden.
Herausforderungen im Zuge der Digitalisierung der Baubranche – Wildwuchs und Insellösungen
Die Schnittstellen innerhalb und außerhalb eines Unternehmens zwischen Menschen und/oder Maschinen, aber auch zu Lieferanten, Leasingunternehmen und Handwerkern bedürfen einer übersichtlichen Vernetzung aller beteiligten Systeme, Partner und Maschinen. Verschiedene Datenformate und Übertragungswege müssen mit einer intelligenten Software zusammengeführt werden, um sowohl für die ausführenden Unternehmen als auch die Auftraggeber ein hohes Maß an Transparenz zu schaffen. Erst die Verknüpfung – wenn möglich aller Prozessabschnitte und Beteiligten – macht die Erstellung eines Bauwerks wirklich effizient.
Das Zusammenspiel vieler unabhängiger Prozessbeteiligter, die dutzende von einzelnen Prozessschritten absolvieren müssen, um einen Bauauftrag von Anfang bis Ende abzuwickeln, wird häufig durch bestehende, nicht vernetzte „Insellösungen” erschwert. Diese „Insellösungen“ verhindern somit einen ganzheitlichen Überblick für unternehmerische wie strategische Entscheidungen. Erst durch eine sinnvolle Vernetzung der einzelnen Systemlandschaften ist es möglich, die generierten und gesammelten Daten intelligent zusammenzuführen und zu nutzen und somit die Digitalisierung der Baubranche voranzutreiben.
Digitalisierung in der Bauwirtschaft mit BIM – Vorteile durch Vernetzung und Schnittstellenmanagement
Integrationslösungen sorgen dafür, dass die relevanten Daten stets zur richtigen Zeit am richtigen Ort verfügbar sind. Intelligente Vernetzung vorhandener Systeme und professionelles Schnittstellenmanagement erleichtern die Kommunikation und den Austausch mit allen im Bauprozess involvierten Akteuren:
- „Inselsysteme“ können miteinander kommunizieren. So kann z.B. das BIM die Materialdaten für die Beschaffung und die Maschineneinsatzplanung an das ERP liefern.
- Unterauftragsvergaben können mit Plänen, Kalkulationen, Materialspezifika und zeitlichen Abläufen definiert werden.
- Ein Gesamtüberblick über interne sowie externe Prozesse wird möglich, wie z. B. der Baufortschritt und die Dokumentation gegenüber dem Auftraggeber.
- Geschäftsbeziehungen werden dadurch vereinfacht und verbessert. So können beispielsweise Verträge einfach und sicher digital ausgetauscht werden.
- Zeit und Kosten für das Onboarding von Geschäftspartnern werden reduziert. Baustofflieferanten können mit transparenten Zeitplänen dezidierte Anlieferungsslots erhalten.
- Stammdaten werden automatisch aktuell gehalten, indem z. B. Materialdaten der Unternehmen der Baustoffwirtschaft über eine intelligente Vernetzung der bestehenden Systeme abgeglichen und vereinheitlicht werden.
- Prozesse werden beschleunigt und die Qualität verbessert. Prozessdurchlaufzeiten und -kosten, z. B. für die Auftrags- und Rechnungsabwicklung mit den beteiligten Akteuren, werden durch das digitale Kunden- und Lieferantenmanagement mit den standardisierten und einheitlichen Schnittstellen reduziert.
Digitalisierung der Baubranche – zuverlässig, professionell und sicher mit SEEBURGER-Lösungen
Für die erfolgreiche digitale Transformation der Baubranche ist ein einfaches und sicheres Schnittstellenmanagement der Schlüssel zum Erfolg. Die SEEBURGER Business Integration Suite (BIS) ist eine zentrale Plattform, die vielseitige Anbindungsmöglichkeiten, Mappings, APIs und API-Management-Lösungen sowie effizienten B2B Onboarding Service bietet. Daten werden über ein zentrales Integration-Management-Tool von allen involvierten Datenquellen bezogen und sicher zur weiteren Verwendung bereitgestellt.
[1] https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Artikel/Branchenfokus/Industrie/branchenfokus-bauwirtschaft.html
[2] Grafik adaptiert aus “Building Information Modeling” André Borrmann, Markus König, Christian Koch, Jakob Beetz, Springer Verlag, 2015
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Ein Beitrag von: Simon Bolta
Simon Bolta ist seit 2017 bei SEEBURGER tätig als Sales Manager Healthcare and Government. Sein Fokus liegt auf dem Beraten der Kunden um Ihre Prozesse zu digitalisieren. Ob elektronische Rechnung, sicherer Datenverkehr oder Anbindung von Lieferanten. Er orientiert sich an den Anforderungen der Kunden, immer mit dem Ziel, die aktuellsten Möglichkeiten für die Kunden auszuschöpfen. Hierbei legt er großen Wert darauf, die Erfahrungen aus allen Kundenprojekten einzubringen. Nach seinem Berufseinstieg in der Automobilbranche war Simon Bolta in der Finanzdienstleistung. Danach war er mehrere Jahre im Vertrieb von Software beschäftigt. Schon hier hat sich die Branchenfokussierung heraus kristallisiert. Zum Ausgleich engagiert er sich nach der Arbeit gerne in einem Service Club oder ist im Winter auf Skiern unterwegs.