APIs in Aktion: Self-Services
Die Digitalisierung von Prozessen ist, neben dem eigentlichen Produktportfolio, ein wesentlicher Tätigkeitsschwerpunkt moderner IT-Integrationsteams in einem Unternehmen. So boomen webbasierte Plattformen beispielsweise für die Buchung von Geschäftsreisen oder das Beantragen von Urlaub, denn sie ermöglichen den Anwendern, rund um die Uhr und in Echtzeit mit den Dienstleistern zu interagieren, ohne dass ein Meeting organisiert oder auf Antworten gewartet werden muss.
Die SEEBURGER Business Integration Suite (BIS) bietet standardisierte, webbasierte Anwendungen, wie das Message Tracking oder den API-Katalog. Um jedoch die Lücke zwischen standardisierten Anwendungen und der individuellen, unternehmensspezifischen Organisation und ihren Abläufen zu schließen, werden zusätzliche Lösungen benötigt.
Damit die globale Integration Community rund um die Uhr bei der Erstellung von Schnittstellen mit allen benötigten Informationen unterstützt werden kann, hat das ams OSRAM IT-Integrationsteam den Self-Service für die Schnittstellenkonfiguration auf Basis der SEEBURGER BIS Community Management Application eingeführt und ihn ganz oben auf die Tagesordnung des monatlichen Integration Community Meetings und der laufenden Informationskampagne gesetzt.
Mit dem Self-Service für die Schnittstellenkonfiguration können Anwender intuitiv die Konfigurationsart und -technologie auswählen und die minimal erforderlichen Informationen ergänzen, um automatisch eine Schnittstelle zu erstellen, zu ändern oder zu löschen. Das IT-Integrationsteam kann sich bei Bedarf mit einem Genehmigungsschritt dazwischenschalten.
Um jedes aus einer Liste auszuwählende Kriterium, wie z. B. Konfigurationsart, optimal benutzerfreundlich zu gestalten, wird die Anzahl der verfügbaren Optionen für das nachfolgende Kriterium, wie z. B. Kommunikationstechnologie, entsprechend angepasst.
Basierend auf diesem Ergebnis können die Anwender die Konfiguration direkt nutzen und die nächsten Schritte mit Geschäftspartnern oder Administratoren von Remote-Systemen abstimmen. Als positiven Nebeneffekt kann sich das IT-Integrationsteam dadurch besser um die Anwender kümmern, die intensivere Unterstützung benötigen.
Erwartungen der Integration Community
Da die SEEBURGER BIS als „All-in-One-Integrationsplattform“ für alle Arten von Integrationsmustern – wie B2B/EDI, A2A/EAI oder API – verwendet wird, muss das IT-Integrationsteam eng mit seinen internen Kunden zusammenarbeiten.
Die globale Integration Community erwartet eine einfache, zuverlässige und performante Möglichkeit, Schnittstellen in Echtzeit und mit Reporting- und Analyse-Tools benutzerfreundlich anfordern zu können. Die Nutzer des Self-Service sollten weder warten müssen, noch Fehlermeldungen aufgrund der Nichtverfügbarkeit eines Backends erhalten. Außerdem sollten die Informationen immer auf dem neuesten Stand sein und ohne jegliche Barriere bereitgestellt werden.
Technische Lösung
Das ams OSRAM IT-Integrationsteam hat sich schnell dafür entschieden, den Self-Service mit der Community Management Application (CMA) und den Remote Access APIs auf der SEEBURGER Business Integration Suite (BIS) bereitzustellen und als End-to-End-Lösung aufzubauen. Die Formulare in der Community Management Application sowie die Konfiguration der API/EAI-Standardlösung und die Mappings wurden parallel erstellt, um die GUI-Entwicklung zu beschleunigen und gleichzeitig am Integrations-Setup zu arbeiten.
Die Business Integration Suite als „All-in-One-Lösung“ bietet die Möglichkeit, die Anfragen des Self-Service für die Schnittstellenkonfiguration über HTTP in Echtzeit zu empfangen und zu beantworten. Im Body bzw. Umschlag des HTTP-Calls führen die Integrationsfunktionen der BIS API/EAI Standard Solution einen Aufruf an die BIS Remote Access APIs durch und wandeln ihn in eine gültige Stammdatenkonfiguration im BIS um.
Jeden Monat können Dutzende von Benutzeranfragen in einen gut strukturierten Informationsfluss umgewandelt werden – ganz ohne E-Mail-Pingpong und Verzögerungen. Um den Fußabdruck gering zu halten und gleichzeitig eine gute Leistung des Dienstes zu gewährleisten, erfolgt die Verarbeitung im Arbeitsspeicher, wobei das Ergebnis innerhalb des BIS Message Tracking analysiert werden kann.
Vorteile und Herausforderungen bei der Verwendung von Communication Management Application und Remote Access APIs
Der Einsatz der Community Management Application und der Remote Access APIs von SEEBURGER bringt im Vergleich zum Aufbau von Self-Services mit separaten Lösungen bzw. Produkten folgende Vorteile mit sich:
Bei der Bearbeitung von Anfragen 24/7 besteht die Herausforderung darin, Anwendungen, APIs und andere Integrationsmuster als „Zero-Downtime“, ohne Serviceausfälle während geplanter oder ungeplanter Downtimes, anzubieten. Die Business Integration Suite bei ams OSRAM ist als hochverfügbare Lösung mit SEEBURGER BIS Active-Active und DataStore konzipiert. Dies ermöglicht volle Redundanz in allen Komponenten und Services. Und – im Vergleich zu Host- oder Storage-basierter Spiegelung – können sogar Transaktionen innerhalb der SEEBURGER BIS berücksichtigt werden.
Weitere Schritte
Um die Effizienz des IT-Integrationsteams weiter zu steigern, müssen zusätzliche Maßnahmen zur Strukturierung und Automatisierung ermittelt werden. Faktoren für die Priorisierung könnten die Höhe des Aufwands, Nutzens, der Kritikalität oder Häufigkeit sein. Das Gesamtziel ist:
Aufgaben strukturieren | Reduzierung von Supportbedarf und Wartezeit bei den Nutzern |
Datenqualität sichern | Vermeidung von E-Mail-Pingpong (insbesondere über Zeitzonen hinweg) |
Aufgaben kombinieren | Abwicklung zusammenhängender Aktivitäten (technisch + organisatorisch / innerhalb und außerhalb der Integrationsplattform) mit einem einzigen Self-Service
(z.B. SFTP-Client-Erstellung + Erstellung eines Scheduler-Tasks oder Anforderung des erwarteten Transfervolumens + AS2-Erstellung) |
Aufgaben vereinfachen | Vermeidung irrelevanter technischer Details und der Verwendung verwirrender Begriffe |
Aufgaben ohne Experten durchführen | Ausführung von standardisierten Aufgaben ganz ohne IT-Integrationsteam oder nur mit einer zwischengeschalteten Genehmigungsstufe |
Das Vier-Augen-Prinzip anwenden | Überprüfung einer Konfiguration durch mehrere Personen (auch außerhalb des IT-Integrationsteams) |
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Ein Beitrag von: Oliver Rupprecht
Oliver Rupprecht arbeitet seit 1995 für OSRAM und befasst sich seit 2001 mit Business Integration und dem digitalen Wandel. Er ist verantwortlich für die globale Integrationsplattform bei ams OSRAM und unterstützt bei Beratung, Konzeption und Umsetzung von Integrations-Anforderungen.