XRechnung 2.3.1 gültig ab dem 01.08.2023

Ab dem 01. August 2023 ist die neue XRechnungsversion 2.3.1 verfügbar. Die vorherige Version 2.2.0 tritt somit außer Kraft und sollte ab diesem Zeitpunkt auch nicht mehr verwendet werden. Die Grundlage zum Versenden und Empfangen elektronischer Rechnungen ist die jeweils aktuellste Version der XRechnung. Was das genau für Sie bedeutet, wo Handlungsbedarf besteht und vor allem, weshalb es schon wieder eine neue Version gibt, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

 Warum gibt es wieder eine neue XRechnungsversion?

Für die Releases und damit die Version der XRechnung gelten folgende Regeln:

• Major-Release: Eine Änderung der Release-Nummer an der ersten Stelle (bspw. Wechsel von 1.2. auf 2.0) impliziert eine neue Muss-Regel, die zur Ablehnung von bisher erlaubten Rechnungen führen kann oder, wie beim Release 2.0, die Einführung der Extension.
• Minor-Releases: Eine Änderung der Release-Nummer an 2. Stelle (bspw. Wechsel von 2.0 auf 2.1) steht für eine neue Soll-Regel, die lediglich zu Warnmeldungen bisher erlaubter Rechnungen und/oder Einführung neuer Elemente in der Extension XRechnung führen kann.
• Patch-Release: Eine Änderung der Release-Nummer an 3. Stelle (bspw. Wechsel von 2.3.0 auf 2.3.1) ist eine redaktionelle Änderung, die keinen Einfluss auf die Annahme oder Ablehnung und auch keine Änderungen der Kennung zu Folge hat. Ein Patch-Release ist auch unterjährig möglich.

In der Kennung der XRechnung sind die ersten beiden Ziffern der Version enthalten, weshalb bei der XRechnung immer ein Versionswechsel zu den festgelegten Terminen erfolgt, wenn Major- oder Minor-Releases vorliegen.

Welche Änderungen sind in der Version 2.3.1 enthalten?

Die Version XRechnung 2.3.1 ist ein Minor-Release und enthält für die XRechnung im Standard, neben redaktionellen Änderungen, Regelerweiterungen für den Use Case „DIRECT DEBIT (BG-19)“, um die bestehenden Prüfungen auf die Kardinalitäten zu ergänzen. Für die Extension XRechnung gibt es Erweiterungen in den Elementen, um Informationen zu Fremdforderungen (Third Party Payment) in der Bauwirtschaft zu ermöglichen.

Die Änderungen für den Standard XRechnung belaufen sich im Einzelnen auf die Präzisierung der Syntaxprüfung der Inhaltselemente von BG-19 (DIRECT DEBIT) und die Einführung folgender Regeln zur Prüfung der bereits bestehenden Kardinalitäten der Elemente BT-89, BT-90 und BT-91:

• BR-DE-29: Das Element „Mandate reference identifier“ (BT-89) muss übermittelt werden, wenn die Gruppe DIRECT DEBIT“ (BG-19) übermittelt wird.
• BR-DE-30: Das Element „Bank assigned creditor identifier“ (BT-90) muss übermittelt werden, wenn die Gruppe „DIRECT DEBIT“ (BG-19) übermittelt wird.
• BR-DE-31: Das Element „Debited account identifier“ (BT-91) muss übermittelt werden, wenn die Gruppe „DIRECT DEBIT“ (BG-19) übermittelt wird.

Die Extension XRechnung wird um Gruppe BG-DEX-09 „THIRD PARTY PAYMENT“ erweitert, wodurch zugehörige Inhaltselemente und Prüfregeln Anforderungen aus der Bauwirtschaft erfüllen.

Die Gruppe BG-DEX-09 enthält Informationen über Fremdforderungen, wozu folgende neue Elemente eingeführt werden:

• BR-DEX-001: Third party payment type (Art der Fremdforderung)
• BT-DEX-002: Third party payment amount (Betrag der Fremdforderung)
• BT-DEX-003: Third party payment description (Eine innerhalb der Rechnung eindeutige Beschreibung der Fremdforderung)

Die neuen Elemente sind auf der 2. Ebene zu finden.

Fremdforderungen Dritter beeinflussen lediglich den zu zahlenden Betrag, sind aber nicht Bestandteil der eigentlichen Rechnung.

Mit der Einführung der neuen Elemente kommen folgende neue Prüfregeln für die Extension XRechnung hinzu:

• BR-DEX-09: Der Inhalt des Elementes „Amount due for payment“ (BT-115) muss dem Inhalt des Elementes „Invoice total amount with VAT“ (BT-112) abzüglich dem Inhalt des Elementes „Paid amount“ (BT-113), zuzüglich dem Inhalt des Elementes „Rounding amount“ (BT-114) und zuzüglich der Summe aller Inhalte der Elemente „Third party payment amount“ (BT-DEX-002). Diese Regel überschreibt innerhalb der Extension XRechnung die Regel BR-CO-16.
• BR-DEX-10: Das Element „Third party payment type“ (BT-DEX-001) muss übermittelt werden, wenn die Gruppe „THIRD PARTY PAYMENT“ (BG-DEX-09) übermittelt wird.
• BR-DEX-11: Das Element „Third party payment amount“ (BT-DEX-002) muss übermittelt werden, wenn die Gruppe „THIRD PARTY PAYMENT“ (BG-DEX-09) übermittelt wird.
• BR-DEX-12: Das Element „Third party payment description“ (BT-DEX-003) muss übermittelt werden, wenn die Gruppe „THIRD PARTY PAYMENT“ (BG-DEX-09) übermittelt wird.

Weitere Änderungen in der Spezifikation der XRechnung zum Release 2.3.1 sind vor allem redaktioneller Natur. Hervorzuheben sind dabei die „Hinweise zur Verwendung von BT-10 ohne Leitweg-ID“:

„Länder und Kommunen, […] Soll XRechnung in anderen Bereichen als B2G verwendet werden (bspw. B2B), dann können hier ebenfalls eigene Käuferreferenzen verwendet werden. Die Verwendung einer Leitweg-ID ist dazu nicht notwendig. …“ (Quelle: KoSIT 231-XRechnung-2023-02-03-1.pdf, Seite 35 Erläuterungen zur „Buyer Reference“) ¹

Welche Auswirkungen haben die Änderungen auf bestehende Implementierungen?

Die Änderungen mit der Version 2.3.1 haben auf bestehende Implementierungen nur geringfügige Auswirkungen. Durch die Kardinalitätsprüfungen auf die Elemente bei der Nutzung der BG-19 (Direct Debit), werden durch die Einführung der Prüfregeln lediglich bestehende Prüfungen für den Anwender mit besseren Fehlermeldungen ausgestattet.

Für Anwender der Extension XRechnung ist durch die neuen optionalen Elemente abzuwägen, ob der Use Case zutrifft. Falls dem so ist, sind Erweiterungen bestehender Mappings bzw. der Datenübergabe für den Use Case XRechnung erforderlich.

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