Einführung in das Metaverse
IoT & Industry 4.0

Willkommen im Metaverse: Eine Einführung

| | Editorial Team, SEEBURGER
Metaverse: Einführung in eine virtuelle Welt

Unternehmen halten ständig nach neuen Möglichkeiten Ausschau, um ihre Produkte bekannt zu machen oder die Kundenbindung zu stärken. In Zukunft wird man wohl am sogenannten Metaverse nicht vorbeikommen! Es bietet sowohl für Endverbraucher als auch für Unternehmen unzählige Möglichkeiten und Chancen – also unbedingt mal anschauen, aber gleich heute damit starten?

Willkommen im Metaverse: Der Beginn eines neuen Zeitalters

In diesem Blog gehen wir auf grundlegende Informationen zum Metaverse ein. Im Zuge einer weiteren Digitalisierung von Märkten, aber auch als Raum für das „Cyber“ in cyber-physischen Systemen des IIoT (engl: Industrial Internet of Things), könnten derartige virtuelle Räume an Bedeutung gewinnen und auch Business-Interaktionen dramatisch verändern. So setzen wir mit dieser Einführung einen Startpunkt in der Erörterung dieser neuen Phänomene, der in weiteren Teilen ergänzt wird. In weiteren Blogs erklären wir, was potentielle Schwachstellen und Cyberrisiken sind und zeigen auf, wie die Cybersecurity im Metaverse gewährleistet werden kann, oder wie das Metaverse für Retail- und CPG-Unternehmen aussehen kann.

Was ist das Metaverse?

Das Metaverse ist eine virtuelle Welt, in der Menschen miteinander interagieren können. Es ist im Grunde ein digitaler Ort, an dem Menschen zusammenkommen, um zu lernen, zu spielen und zu arbeiten. Der große Unterschied zwischen dem Metaverse und anderen Online-Plattformen besteht darin, dass es vollständig virtuell und damit immersiv ist und nicht nur auf Text basiert. Mit anderen Worten, der Benutzer kann selbst entscheiden, wie er seine Umgebung gestalten möchte: von der Auswahl eines Avatars bis hin zur Erstellung eines 3D-Modells für seine virtuelle Umgebung.

Doch das Metaverse steht auch dafür, dass sich unsere realen und digitalen Leben immer mehr vermischen. Im Metaverse sollen echte Erfahrungen mit einer virtuell erweiterten, realen Welt gemacht und somit ein Raum für cyber-physische Systeme aufgespannt werden.

Eine einheitliche Definition des Metaverse gibt es aktuell jedoch noch nicht, da es sich erst in der Definitions-, Entwicklungs- beziehungsweise Aufbauphase befindet. Derzeit gibt es bereits Metaverse-Plattformen; das „eine, große Metaverse“ existiert noch nicht. An die Spitze der Bewegung hat sich die Muttergesellschaft von Facebook, Meta, gesetzt, die bereits heute gigantische Summen zur Überführung und Neuausrichtung ihrer Social-Media-Aktivitäten in einen virtuellen Raum investiert.

Die Kernattribute des Metaverse

Der Risikokapitalist Matthew Ball definiert in seinem Essay folgende Kernattribute.1 Das Metaverse wird

  1. beständig sein. Es kann nicht zurückgesetzt, pausiert oder beendet werden, sondern geht einfach unendlich weiter.
  2. synchron und live sein, auch wenn geplante und abgeschlossene Events stattfinden werden, wird es konsistent und in Echtzeit existieren.
  3. keine Obergrenze für die Anzahl der gleichzeitigen Nutzer bestimmen. Jeder kann ein Teil des Metaverse sein und an einem bestimmten Ereignis/Ort/einer bestimmten Aktivität gemeinsam, zur gleichen Zeit und mit individueller Handlungsfähigkeit teilnehmen.
  4. eine voll funktionsfähige Wirtschaft sein. Einzelpersonen und Unternehmen werden in der Lage sein, ein unglaublich breites Spektrum an „Arbeit“ zu schaffen, zu besitzen, zu investieren, zu verkaufen und dafür belohnt zu werden, die einen „Wert“ erzeugt, der von anderen anerkannt wird.
  5. eine Erfahrung sein, die sowohl die digitale als auch die physische Welt, private und öffentliche Netzwerke/Erfahrungen sowie offene und geschlossene Plattformen umfasst.
  6. eine noch nie dagewesene Interoperabilität/Kombinierbarkeit von Daten, digitalen Gegenständen/Assets, Inhalten usw. über alle diese Erfahrungen hinweg bieten.
  7. von „Inhalten“ und „Erlebnissen“ bevölkert, die von einer unglaublichen Vielzahl von Mitwirkenden geschaffen und betrieben werden, von denen einige unabhängige Einzelpersonen sind, während andere informell organisierte Gruppen oder kommerziell ausgerichtete Unternehmen sein können.

Metaverse im Web 3.0

Viele halten eine Ablösung des heutigen mobilen Internets durch ein Metaverse als Nachfolger für möglich.2 Teilen wir das Web in gewisse Entwicklungsstufen ein, so könnten wir die heutige Entwicklung mit dem Ende eines Web 2.0 und den Anfang eines Web 3.0 bezeichnen.3

Ursprünglich hat das Web 1.0 Informationen (insbesondere Webseiten) mit beispielloser Geschwindigkeit und in unvorstellbarem Ausmaß miteinander verbunden, was in dem bekannten Werbeslogan „Ja, bin ich schon drin?!“4Ausdruck fand. Mit Web 2.0 hielt das Smartphone Einzug ins Internet und unseren Alltag, was uns eine direkte Vernetzung von Menschen, völlig ortsunabhängig, ermöglichte und die Entwicklung von sozialen Medien und E-Commerce massiv befeuerte. Nun geht man über zu Web 3.0, welches Menschen, Orte und Dinge, bzw. Personen, Räume und Güter durchgehend miteinander vernetzt. Die Mensch-Maschine-Schnittstelle, die in einem überlagerten IoT, IIoT bis hin zu IoX (Everything), dem Menschen eine Interaktionsmöglichkeit bietet, wird wohl selbst digital sein. So werden wir zusätzlich virtuell existieren und unser Umfeld mithilfe erweiterter Realitätstechnologie (AR) in eine virtuelle Welt projizieren. Ob diese Entwicklungsstufe bereits mit der dritten Auflage des Webs erreicht wird oder lediglich ein erster Schritt in diese Richtung ist, spielt nur eine nachrangige Rolle.

Woher kommt das Metaverse?

1991 veröffentlichte der Autor Neal Stephenson seinen Science-Fiction-Roman „Snow Crash“ und benennt damit zum ersten Mal den Begriff Metaverse.5 Das Metaverse ist darin eine Art globale virtuelle Realität, in der Menschen als Avatare agieren. Ähnlich wie in heutigen Mehrspieler-Online-Rollenspielen gibt es kein festgelegtes Spiel, Ziel oder einen Highscore. Das Metaverse ist vielmehr als digitale Alternative zur physischen Welt konzipiert.6

Die Entwicklung des Metaverse begann vor über 20 Jahren, als die ersten VR-Headsets und 3D-Brillen immersive digitale Interaktionsräume schufen. Im Zuge der Vernetzung und des IoT/IIoT wurden diese Techniken angewandt, um nur Einzelbereiche des Realen virtuell erfassbar zu machen. Konzepte wie Augmented und Mixed Reality konnten neue Anwendungsbereiche im Umfeld des digitalen Zwillings und von Smart Services erschließen, blieben aber außerhalb von Forschung und Entwicklung meistens im Stadium von Promotion und Machbarkeitsstudien stecken. All diese Techniken sind heute zu einem bedeutenden Bestandteil des Metaverse geworden.

Wie funktioniert das Metaverse?

Die führende Technologie im Metaverse ist zweifellos die Mixed Reality (XR oder MR), welche sich aus der Virtual Reality (VR) und der Augmented Reality (AR) zusammensetzt.7 VR ist eine Technologie, die es ermöglicht, vollständig in virtuelle Umgebungen einzutauchen. Trägt man eine VR-Brille, sieht es so aus, als ob man sich in einem völlig anderen Raum befindet – alle visuellen Eindrücke stammen jedoch aus dem Computer. AR ist im Gegensatz dazu eine Technologie, die es ermöglicht, realitätsbasierte Umgebungen mit computergenerierten Informationen zu verbessern oder zu modifizieren. Obwohl bei der Verwendung von AR in der Regel physische Gegenstände in der Umgebung beibehalten werden, können digitale Elemente hinzugefügt werden, die diese Gegenstände unterstreichen oder ergänzen. AR ist quasi die neue Linse, durch die jede Form von digitalen Informationen in die reale Welt eingebunden werden kann.

Die Augmented Reality des Metaverse ermöglicht es uns, mit anderen Menschen zu kommunizieren, Dinge zu tun und Orte zu besuchen, ohne dass wir tatsächlich physisch dort sein müssen. Um das Metaverse zu realisieren, werden weitere Technologien, wie beispielsweise Blockchain oder künstliche Intelligenz, genutzt. Darüber hinaus profitiert das Metaverse auch von der fortschreitenden Vernetzung, wie etwa über 5G  oder Edge Computing. Dadurch ist das Metaverse in der Lage, Menschen ortsunabhängig – ähnlich wie beim Smartphone – über 3D-Brillen in einer virtuellen Umgebung zu bewegen.

Wie kommt man in das Metaverse?

Heute ist der Zugang zum Metaverse zwar grundsätzlich einfach, dabei aber noch relativ sperrig: Es wird ein Smartphone oder Computer mit Internetanschluss (WLAN) und eine VR-Brille, idealerweise inklusive VR-Controller, benötigt.8 Eine entsprechende Software ermöglicht es dem Benutzer, sich in die virtuelle Welt des Metaverse einzuloggen und, meistens von einem fixen Punkt aus, zu interagieren, um mit dem Kabelsalat alter Modelle fertig zu werden oder bei den neueren, wireless Devices die Verletzungsgefahr zu reduzieren.9

Fazit: Eintauchen in ein neues Zeitalter der Interaktion

Mit dem Metaverse betreten wir also tatsächlich ein neues Zeitalter der digitalen Kommunikation und Interaktion – und dieses Zeitalter mit allen Vor- und Nachteilen hat gerade erst begonnen. Mit fortschreitender Technologieentwicklung wird sich die virtuelle Welt noch weiter entwickeln und noch mehr Möglichkeiten bieten, als dies heute schon der Fall ist!

Das Metaverse ist eine faszinierende Welt, die durch die Kombination von Cloud Computing, Edge Computing, IIoT und 5G an Verbreitung gewinnen wird. Die Konvergenz der realen und digitalen Welten wird durch diese Technologien vorangetrieben und bringt die Vision eines immersiven Cyberspace (wieder)10 näher. Wir nehmen dies zum Anlass, die Bedeutung dieser Neuerungen, aber auch deren Chancen und Risiken für Unternehmen im Allgemeinen und die B2B-Integration im Besonderen, in einzelnen Blogbeiträgen zu beleuchten. Im nächsten Blog „Cybersecurity im Metaverse“ gehen wir näher auf diesen Aspekt ein.

Webcast-On-Demand

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Ein Beitrag von:

Alexandra hat Germanistik in Mannheim und Waterloo (Kanada) studiert. Bei SEEBURGER kombiniert sie als Teil des Editorial Teams ihre Leidenschaften für Sprache und Reisen auf ausgiebigen Workations, die sie besonders gerne fotografisch festhält. Wenn sie nicht gerade in anderen Gefilden unterwegs ist, hält sie ihre Meetings mit einem Kokos-Latte an der Kaffeebar ab.