Wann benötigen Sie bei der Auswahl einer IT-Lösung einen Proof of Concept?
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Die Vorteile eines PoC

| | Corporate Information Security Officer (Co-CISO), SEEBURGER
Die Vorteile eines PoC

So finden Sie die perfekte Integrationssoftware und Cloud-Lösung.

Ein Proof-of-Concept (PoC) ist Teil des Entscheidungs- und Anbieterauswahlprozesses und lohnt sich auf jeden Fall, wenn Sie eine große Investition in eine neue IT-Lösung planen. Sollten Sie eine Integrationsplattform oder Cloud-Lösung in Betracht ziehen, erfahren Sie hier, wie Sie das meiste aus einem PoC heraus holen.

Was ist ein PoC?

Ein Proof-of-Concept (PoC) ist ein Testlauf, der die grundsätzliche Machbarkeit eines IT-Projektes für einen oder mehrere repräsentative Anwendungsfälle nachweist.

Ein gut geplanter und gut durchgeführter PoC stellt sicher, dass die technische Funktionalität einer neuen IT-Lösung wie beabsichtigt gewährleistet ist. IT-Lösungen sind in der Regel sehr komplex. Für viele IT-Probleme gibt es jedoch bereits vorkonfigurierte Softwareprodukte auf dem Markt. Diese Softwareprodukte sind bereits getestet, können zeitnah eingesetzt werden und werden kontinuierlich weiterentwickelt und gepflegt.

Daher ist es für Unternehmen in der Regel vorteilhaft, ein solches Softwareprodukt einzusetzen, anstatt eine individuelle Lösung von Grund auf neu zu entwickeln.

Dennoch muss auch bei einem Softwareprodukt der grundsätzliche Nachweis der Machbarkeit über einen PoC erbracht werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn die gewünschte IT-Lösung für das Unternehmen von strategischer Bedeutung ist. Ein gut durchgeführter PoC erfordert eine sorgfältige Planung und Vorbereitung.

Typischer Software-Auswahlprozess

Jede größere Investition in eine strategische IT-Lösung, wie z. B. eine Integrationsplattform oder eine Cloud-Lösung, erfordert einen granularen Auswahl- und Entscheidungsprozess. Ihr Weg zur perfekten IT-Lösung sollte idealerweise die folgenden fünf Schritte umfassen:

  1. Definieren Sie die Use Cases und die entsprechenden technischen Anforderungen
    Versuchen Sie, so früh wie möglich eine erste Einschätzung der Kosten zu erhalten. Schließlich hat keiner etwas davon, wenn Sie sich am Ende des Auswahlprozesses gegen das Projekt entscheiden müssen.
  2. Legen Sie eine umfassende Anbieterliste an
    Verschaffen Sie sich durch intensive Marktforschung einen Überblick über alle potenziellen Anbieter für Ihre IT-Lösung. Eventuell ziehen Sie außerdem die Hilfe von externen Analysten hinzu oder informieren sich bei Bewertungsportalen wie IT Central Station oder Gartner Peer Insights.
  3. Request for Information (RFI)
    1. Bereiten Sie sorgfältig einen detaillierten RFI vor, der all Ihre potenziellen Anforderungen abdeckt.
    2. Senden Sie den RFI an alle IT-Lösungsanbieter aus Ihrer Liste.
    3. Überprüfen Sie deren Antworten auf technische, wirtschaftliche und strategische Belange und
    4. verifizieren Sie die angegebenen Kundenreferenzen. Dadurch erhalten Sie eine vorläufige Rangfolge.
    5. Setzen Sie nun die verbleibenden potenziellen Kandidaten auf eine Auswahlliste für den nächsten Schritt.
  4. Request for Proposal (RFP)
    Erstellen Sie einen RFP und senden Sie diesen an die vielversprechendsten Unternehmen auf Ihrer Auswahlliste. Ein RFP kann sich als recht umfangreicher Fragebogen erweisen. Daher hat es sich bewährt, die Ausschreibung lediglich auf die vielversprechendsten Kandidaten der Shortlist zu beschränken. Dies erspart allen anderen viel Arbeit und verhindert, dass Sie mit Informationen überhäuft werden und zu viel Zeit in die Auswertung investieren müssen.
    Prüfen Sie die vorgelegten Kundenreferenzen genau. Eventuell ist es sinnvoll, sich telefonisch mit der ein oder anderen Referenz in Verbindung zu setzen.
    Der RFP reduziert die Auswahlliste in der Regel auf einen oder zwei bevorzugte Lösungsanbieter.
  5. Proof-of-concept (PoC)
    Nun kommt der PoC ins Spiel. Er liefert Ihnen die endgültige Bestätigung, dass die Lösung Ihres bevorzugten Anbieters die gewünschten Dienstleistungen tatsächlich abdeckt.

PoC und weitere Software-Auswahlmethoden

Ein PoC ist eine gute Methode, um sich endgültig für eine IT-Lösung zu entscheiden. Es gibt jedoch noch weitere Methoden, die in einigen Fällen einen PoC ergänzen oder sogar ersetzen können:

PoC vs. Kundenreferenzen

Kundenreferenzen ermöglichen einen validen Vergleich mit Standardlösungen und schaffen ein gewisses Maß an Vertrauen zu einem Anbieter oder Cloud-Provider. Wenn Sie jedoch mehr als nur eine Standardlösung suchen, lassen sich Kundenreferenzen nicht unbedingt mit Ihrer eigenen Umgebung vergleichen. In diesem Fall können aussagekräftige Kundenreferenzen nur den Kontext für einen PoC setzen. Um sicherzustellen, dass Ihre individuellen Anforderungen erfüllt werden, bedarf es eines PoC.

PoC vs. Testinstallation

Eine Testinstallation impliziert, dass Sie im laufenden Betrieb Erfahrung sammeln, was für ein taktisches Werkzeug ja vollkommen ausreichend ist. Eine strategische IT-Lösung erfordert jedoch einen ganzheitlicheren Ansatz, um später böse Überraschungen zu vermeiden.

PoC vs. Prototype

Ein Prototyp ist der Entwurf eines Produkts in einem sehr frühen Stadium. Er ebnet den Weg zu einem marktreifen Produkt. Bei der Auswahl einer IT-Lösung für den internen Gebrauch ist eine Markteinführung jedoch in der Regel nicht das Ziel. Daher kommt ein Prototyp eher bei einem Do-it-yourself-Ansatz zum Tragen als im Rahmen eines Beschaffungsprozesses für eine IT-Lösung eines externen Anbieters.

PoC vs. Minimum Viable Product (MVP)

Wie der Name schon sagt, ist ein MVP eine minimalistische Version eines Produkts, die gerade genug Funktionen bietet, um lebensfähig zu bleiben. Es hat die Kernfunktionalitäten, aber nicht die Fähigkeiten eines marktreifen Endprodukts. Demgegenüber soll ein PoC technische Voraussetzungen und Anwendungsfälle überprüfen, bevor ein Produkt oder eine IT-Lösung gekauft und implementiert wird. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob die von Ihnen gewählte IT-Lösung funktioniert, ist ein PoC der bessere Weg, dies herauszufinden, als ein MVP. Sowohl ein PoC als auch ein MVP können dazu beitragen, die Erwartungen an das Ergebnis zu verifizieren. Auf diese Weise sparen Sie mit beiden Methoden Geld und Zeit, aber jede Methode hat ihren eigenen Einsatzbereich und Nutzen.

Was Sie bei einem PoC noch beachten sollten

Um aussagekräftige PoC-Ergebnisse zu erhalten, die Ihnen bei der Entscheidung für eine praktikable IT-Lösung helfen können, sollten Sie außerdem folgendes beachten:

  • Verstehen Sie die Bedürfnisse Ihrer Geschäftsbereiche und aller Beteiligten, die die IT-Lösungen einsetzen werden,
  • Einigen Sie sich auf die Ziele,
  • Wählen Sie wichtige Anwendungsfälle aus, die komplex genug sind, um eine Herausforderung darzustellen,
  • Bestimmen Sie den Umfang und die wichtigsten Leistungsindikatoren, um den Erfolg des PoC zu messen,
  • Führen Sie eine objektive Bewertung der Leistungen der Anbieter auf Grundlage eines klaren Regelwerks und einer geeigneten Checkliste durch,
  • Fordern Sie die Anbieter auf, den PoC in Ihrer Testumgebung und nicht in einer künstlichen Demolandschaft zu installieren und zu liefern,
  • Legen Sie einen konkurrenzfähigen, aber angemessenen PoC-Zeitrahmen in Übereinstimmung mit Ihren Anwendungsfällen fest,
  • Sichern Sie sich interne Unterstützung, Zeit, Engagement und Fokus,
  • Bitten Sie den Anbieter um angemessene Dokumentation und Wissenstransfer. Dies wird Sie dabei unterstützen, den gelieferten PoC vollständig zu testen und zu bewerten.

Auf diese Weise verifiziert ein aussagekräftiger PoC, dass eine IT- oder Cloud-Lösung die vorgegebenen Anforderungen erfüllen und die Anwendungsfälle in Ihrer Umgebung abdecken kann. Dies bringt Ihre Stakeholder mit ins Boot und liefert eine Sicherheit, bevor Sie Verträge unterzeichnen und das Geschäft abschließen. So reduziert ein PoC Ihr Risiko, die falsche IT-Lösung auszuwählen. 

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Beispiel für eine strategische IT-Lösung: Die hybride Integrationsplattform von SEEBURGER
Beispiel für eine strategische IT-Lösung: Die hybride Integrationsplattform von SEEBURGER

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Frank Stegmueller

Ein Beitrag von:

Frank Stegmüller ist einer der beiden Corporate Information Security Officers bei SEEBURGER und ist seit 2008 im Unternehmen. Er verfügt über 25 Jahre Erfahrung im Service, Support und in der Informationssicherheit rund um Enterprise Application Integration, EDI, B2B, MFT, API, ITSM und digitale Transformation - sowohl auf eigenbetriebenen Systemen als auch aus der Cloud. Er arbeitet an ISO/IEC 27001, ISAE 3402 (SOC 1) Typ 2 und TISAX Zertifizierungen für SEEBURGER Cloud Services und kennt die Feinheiten des richtlinienkonformen Rechenzentrumsbetriebes in internationalen Umfeldern.