ZUGFeRD 2.0.1 Top 6 Neuerungen für die Energie- und Wasserwirtschaft
E-Invoicing Trends & Innovationen

ZUGFeRD 2.0.1 – Die Top 6 Neuerungen

| | Senior Consultant - Business Unit Utilities, econtea GmbH

Das ZUGFeRD 2.0-Format wurde nach einem intensiven Abstimmungsprozess im Frühjahr 2019 veröffentlicht.

Die aktuelle Fassung ZUGFeRD 2.0.1 wurde am 15. Oktober 2019 publiziert. In Kürze gibt es eine neue Umsetzungsempfehlung für die Energie- und Wasserwirtschaft.

Umsetzungsempfehlung für das ZUGFeRD 2.0.1-Format

Das ZUGFeRD 2.0-Format wurde nach einem intensiven Abstimmungsprozess im Frühjahr 2019 veröffentlicht. Wie bei ZUGFeRD 1.0 wird der edna Bundesverband Energiemarkt & Kommunikation auch für dieses neue Format eine Umsetzungsempfehlung erarbeiten, die es den Akteuren in der deutschen Energie- und Wasserwirtschaft ermöglicht, das ZUGFeRD 2.0-Format in dessen aktueller Fassung ZUGFeRD 2.0.1 einheitlich zu nutzen. Ziel der Empfehlung ist es, allen Beteiligten die Möglichkeit zu bieten, von den Effizienz- und Kostenvorteilen der elektronischen Rechnung zu profitieren.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen ZUGFeRD 1.0 und ZUGFeRD 2.0.1

Anders als das bisherige ZUGFeRD 1.0-Format, welches als rein nationales Format im Jahre 2014 vom „Forum elektronische Rechnung Deutschland“ (FeRD) veröffentlicht wurde, setzt ZUGFeRD 2.0.1 die Vorschriften der europäischen Kernrechnung um. Dank der Übereinstimmung mit der Norm EN 16931 ist ZUGFeRD 2.0.1 damit „fully compliant“ zur europäischen Kernrechnung und kann länderübergreifend genutzt werden. Trotz des bis auf die Versionsnummer gleich lautenden Namens, sind ZUGFeRD 1.0 und 2.0.1 zwei unterschiedliche Formate, die weder auf- noch abwärtskompatibel sind. Beide Formate sind inhaltlich und technisch zwar sehr ähnlich aufgebaut, die Version 1.0 erfüllt jedoch nicht die Anforderungen zur europäischen Kernrechnung nach EN 16931.

Beide ZUGFeRD-Formate stellen den Rahmen für den strukturierten Austausch von Rechnungsdaten in der elektronischen Kommunikation bereit. Der strukturierte Datenaustausch ist die Basis für die Sicherung von Effizienz- und Kostenvorteilen im gesamten Abrechnungsprozess – sowohl für den Rechnungssteller, wie auch für den Rechnungsempfänger.

Der edna Bundesverband Energiemarkt & Kommunikation, in dem auch die SEEBURGER AG seit vielen Jahren aktives Mitglied ist, bemerkte bereits sehr früh die grundsätzlichen Vorteile der elektronischen Rechnungslegung für die deutsche Energie- & Wasserwirtschaft. Gleichwohl wurde erkannt, dass die Besonderheiten der Abrechnung in der Energiebranche auch ein Hemmnis für die direkte Einführung elektronischer Rechnungen darstellen können. Zur Lösung dieses Zielkonfliktes rief der Bundesverband edna die Arbeitsgruppe „ZUGFeRD“ ins Leben, für deren Leitung SEEBURGER als Gründungsmitglied die Verantwortung übernommen hat.

Zentrales Ziel der edna-Arbeitsgruppe ZUGFeRD war und ist es auch heute noch, nicht nur den eigenen Verbandsmitgliedern, sondern allen Akteuren auf dem deutschen Energiemarkt zu ermöglichen, von den Effizienz- und Kostenvorteilen der elektronischen Rechnung zu profitieren. Das Ziel wurde durch die Erarbeitung und Veröffentlichung einer Umsetzungsempfehlung für die einheitliche Nutzung des ZUGFeRD 1.0-Formats in der Energie- und Wasserwirtschaft erreicht.

ZUGFeRD 2.0.1 – Umsetzungsempfehlung und Top 6 Neuerungen

Die Umsetzungsempfehlung wurde von der edna-Arbeitsgruppe ZUGFeRD überarbeitet, um auch die Anforderungen des neuen ZUGFeRD 2.0.1-Formats entsprechend zu berücksichtigen. Die Veröffentlichung wird in Kürze erfolgen und beinhaltet unter anderem die folgenden Neuerungen:

  1. Wegfall der Begrenzung der Nachkommastellen auf 4 Stellen
  2. Angleichung ZUGFeRD und XRechnung: Übernahme der meisten Pflichtfelder aus der XRechnung in die Umsetzungsempfehlung
  3. Beibehaltung des hybriden Formats als PDF und XML-Datei mit Pflichtfeldern aus der europäischen Kernrechnung und XRechnung für Deutschland
  4. Einheitliche Angabe der Währung der Rechnung auf Kopfebene anstatt je Position
  5. Abweichend von ZUGFeRD 1.0 wird nicht das extended Profil, sondern das comfort Profil zugrunde gelegt (EN 16931 konform)
  6. Eigener ISO-Nr. Kreis für die einheitliche Nummerierung der in der Energie- und Wasserwirtschaft genutzten Artikel

Die wesentlichen Inhalte der Umsetzungsempfehlung zum ZUGFeRD 2.0.1-Format sind bereits vorab in die Entwicklung der SEEBURGER E-Invoicing Solution mit eingeflossen. Damit steht den SEEBURGER-Kunden ab dem Veröffentlichungsdatum der Umsetzungsempfehlung direkt eine schlüsselfertige Lösung zur Verfügung, die mit unseren erfahrenen Beratern auf Ihre individuellen Anforderungen angepasst werden kann.

SEEBURGER bietet eine breite Palette von E-Invoicing-Lösungen für Wirtschaft und Verwaltung in mehr als 55 Ländern. Der Betrieb ist On-Premises, als Cloud-Lösung und natürlich auch als Hybridvariante möglich. Dabei wird eine Vielzahl von internationalen und landesspezifischen E-Invoicing-Formaten sowohl im In- als auch im Outbound-Prozess unterstützt. SEEBURGER ist u.a. auch Peppol Access-Point-Betreiber.

Die Lösungen sind grundsätzlich unabhängig vom ERP-System einsetzbar. Für die Module unseres Partners SAP (z.B. SD, IS-U, etc.) wurde eine besonders tiefe Systemintegration entwickelt.

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Uwe Onnen

Ein Beitrag von:

Uwe Onnen, Senior Consultant, Business Unit Utilities ist fachlicher Ansprechpartner für das Thema E-Invoicing und begleitet auch die Arbeitsgruppe ZUGFeRD bei der EDNA zur Formatdefinition ZUGFeRD für die Energiewirtschaft. Herr Onnen ist seit über 10 Jahren in der fachlichen und technischen Beratung für die Energiewirtschaft tätig. Als Projektleiter vermittelt er dabei regelmäßig an der Schnittstelle zwischen Fachbereich und IT zu verschiedenen Themenstellungen wie z.B. Marktkommunikation, Prozessoptimierung, Software-Einführungen und nicht zuletzt auch dem Thema E-Invoicing. Herr Onnen ist seit April 2016 bei der econtea GmbH.