Definition und Rolle des Citizen Integrators bei Integrationsvorhaben
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Was ist ein Citizen Integrator?

| | Chief Cloud Officer, SEEBURGER
Was ist ein Citizen Integrator?

Wer sich für das Thema iPaaS interessiert, wird vermehrt mit dem Begriff des Citizen Integrators konfrontiert. In diesem Blog möchten wir die Frage beantworten: Was ist ein Citizen Integrator und welche Stellung hat dieser bei Integrationsvorhaben in Unternehmen?

iPaaS steht für Integration Platform as a Service. Unternehmen können mit dieser Cloud-Variante Daten, Anwendungen, Prozesse und Systeme einheitlich, sauber und übersichtlich vernetzen. Business- und IT-Prozesse können mit iPaaS nahtlos verkettet und unterbrechungsfrei betrieben werden. Mehr zum Thema iPaaS finden Sie in unserem Blog: Was ist iPaaS?

In der einschlägigen Fachliteratur wird oft betont, dass eine iPaaS-Lösung die Integrationsarbeit stark vereinfacht. Dies macht die erforderlichen Tätigkeiten eines Integrators einem breiteren Interessenkreis zugänglich.  Demnach benötigen Mitarbeiter, die Integrationsvorhaben umsetzen wollen, keine oder nur geringfügige Programmierkenntnisse. Diese neue Rolle wird durch den sogenannten Citizen Integrator repräsentiert. Im Deutschen würde man wohl am ehesten von einem „Anwender aus dem Fachbereich“ sprechen.

Citizen Integrator Definition

Wikipedia definiert den Begriff Citizen Integrator als Endbenutzer, der ohne tiefgreifende Kenntnisse von Programmiersprachen Software entwickeln kann. Der Fokus liegt dabei auf der Integration zwischen Front-End und Back-End oder verschiedenen Applikationen.

Ein Citizen Integrator kann demnach einfache Software- und Prozess-Verbindungen in Eigenregie erstellen. Das IT-Personal hat lediglich die Aufgabe, das Integrationsvorhaben zu koordinieren und zu überwachen. Dadurch verspricht man sich weniger Aufwand sowie Kosteneinsparungen.

Die Idee des Citizen Integrators basiert auf der Prämisse, dass in den Fachbereichen der Bedarf für Integration ständig wächst und die Fachbereiche auch der Treiber dieser Integrationsprojekte sind. Dies ist auf die zunehmende Verwendung von Cloud-Services für spezifische Fachbereichsprozesse zurückzuführen. Hier ein Beispiel: Die Marketingabteilung möchte einen Cloud-Service zur Marketingautomatisierung bereitstellen, um einen besseren Überblick über die Daten zu erhalten und effizienter arbeiten zu können. Der Fachbereich (die Marketingabteilung) kennt die Prozesse und möchte sie mit Integration selbst abbilden oder optimieren. Dies setzt in der Regel voraus, dass der Citizen Integrator auch über Power-User-Rechte auf die zu integrierenden Cloud-Services verfügt und ein technisches Grundverständnis hat.

Welche Stellung hat der Citizen Integrator bei Integrationsvorhaben?

Im Zusammenhang mit der iPaaS-Diskussion bekommt der Citizen Integrator viel Aufmerksamkeit.

Diese Aufmerksamkeit ist sicherlich berechtigt, jedoch werden die Citizen Integrators bei Integrationsvorhaben nur eine kleine Minderheit darstellen. In der Praxis werden sich bei weitem nicht alle Integrationsvorhaben per Point & Click und Drag & Drop nachhaltig realisieren lassen.

Integration wird schnell komplex – sehr häufig werden dafür einschlägige und fortgeschrittene IT- bzw. Software-Kenntnisse benötigt. Daran wird sich auch in absehbarer Zukunft wenig ändern. Die Regulierungs-, Compliance- oder Marktanforderungen steigen kontinuierlich an. Somit werden auch die Integrationsaufgaben in Unternehmen immer komplexer.

Des Weiteren hat die Mehrheit der Citizen Integrator zumeist nur die eigenen Probleme des Fachbereichs im Fokus, welche es via Integration zu lösen gilt. Die Integrationsstrategie als Ganzes gerät dadurch schnell aus dem Blickfeld. Dies erhöht die Gefahr, dass ein Citizen Integrator die Bildung weiterer Dateninseln im Unternehmen begünstigt.

Diese Dateninseln bestehen häufig aus mehreren notdürftig zusammengeflickten Lösungen und verlassenen Baustellen. Häufig benötigt es dann technisch versiertes IT-Personal, um die so entstandene Situation wieder in Ordnung zu bringen.

Um dieser Entwicklung vorzubeugen ist es ratsam, die Citizen Integrators von Anfang an fachlich zu betreuen und zu beraten. Diese Beratung kann von internen Software- oder IT-Spezialisten oder einem professionellen iPaaS-Anbieter wie zum Beispiel SEEBURGER übernommen werden. Die Business Integration Suite von SEEBURGER kann auch als iPaaS-Lösung betrieben werden.

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Dr. Martin Kuntz

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Dr. Martin Kuntz arbeitet seit 2000 für SEEBURGER, seit 2015 ist er Mitglied des Vorstands. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Cloud, Business Applikationen und der Digitalisierung fachlicher und technischer Geschäftsprozesse. Er verfügt über Abschlüsse in Physik und BWL. Zuvor arbeitete er mehrere Jahre im Bereich Simulation für das „Karlsruher Institut für Technologie“ und für Airbus-Tochter „Airbus Defence and Space“.