⚡️ SEEBURGER Jahresrückblick 2020 ⚡️
Trends & Innovationen

SEEBURGER 2020 – Digitalisierungstrends und Dauerbrenner

| | Chief Cloud Officer, SEEBURGER
SEEBURGER 2020 – Digitalisierungstrends und Dauerbrenner

Die Digitalisierung hat durch die COVID 19-Pandemie im Jahr 2020 einen gewaltigen Schub erhalten. Welche Auswirkungen hat dies auf Integrationsthemen wie APIs, MFT, EDI und E-Invoicing? Haben sich Digitalisierungstrends wie Blockchain, Big Data und iPaaS durchsetzen können? Vor welchen Herausforderungen steht die Finanzbranche und welche digitalen Lösungen haben den Maschinen- und Anlagenbau in 2020 vorangebracht? In diesem Jahresrückblick werfen wir noch einmal einen Blick auf die wichtigsten Trends und Entwicklungen, die SEEBURGER in 2020 beschäftigt haben.

APIs waren in 2020 ein heißes Thema und sie werden es auch in Zukunft bleiben. Die fortschreitende Digitalisierung von Unternehmen und das zunehmende Aufkommen digitaler Ökosysteme zwingt die Unternehmen dazu, die Integration von Legacy-Systemen in moderne IT-Landschaften endlich anzugehen.  Aktuell sind es vor allem Unternehmen der Old Economy, die die Anbindung über APIs an Datenbanken, ERP-Anwendungen, SCM- und CRM-Systeme vorantreiben, weil sie ihren Kunden verbesserte digitale Services anbieten wollen. Hybride Integrationsplattformen eigenen sich hierfür besonders. Sie erleichtern zum einen die API-Integration mit Backend-Legacy-Systemen und ermöglichen zum anderen API-Management, ein Thema, das von Fachentscheidern häufig unterschätzt wird. Dies liegt daran, dass die Integration von Legacy-Systemen nur eines von vielen möglichen API-Szenarien darstellt.

Das Risiko, dass die Umsetzung einer Vielzahl von API-Szenarien über kurz oder lang zu einem unübersichtlichen und chaotischen API-Spaghetti führt, ist groß. Die Folgen können drastisch sein.  Allein die Vorstellung, dass der unkontrollierter Zugriff auf APIs das Einfallstor für den unkontrollierten Zugriff auf die unternehmensinterne IT-Infrastruktur bilden könnte, verursacht dem C-Level eines Unternehmens häufig Albträume, die professionelles API-Management verhindern kann. Es wird sich also in jedem Fall auch in 2021 lohnen, API-Integration und API-Management im Unternehmen voranzutreiben.

Auch die oft unzureichende Sicherheit bei der Übertragung großer Dateien hat beachtliches Potenzial, Albträume zu schüren. Selbst eine scheinbar so simple Aufgabe, wie eine große Datei von A nach B zu senden, kann ein Unternehmen auch heute noch vor große Herausforderungen stellen. Anhand unserer Infografik über die alltäglichen Herausforderungen bei der Übertragung von Dateien können Sie spielerisch herausfinden, an welchem Punkt der Entwicklung von Managed File Transfer Sie sich gerade befinden. Haben Sie bereits eine Strategie für 2021, die Managed File Transfer einschließt? In Anbetracht der stetig steigenden Bedrohung durch Cyberkriminalität, den immer strengeren Anforderungen an die Richtlinienkonformität und dem zunehmenden Bedarf, auch große Dateien im Giga- und Terabyte-Bereich übertragen zu können, ist es sicher beruhigend, eine digitale MFT-Lösung zu haben, die mit allem, was Sie an APIs und Cloudlösungen im Hause einsetzen, integrierbar ist.

Im B2B-Bereich erfolgt der Austausch von Geschäftsdokumenten in vielen Unternehmen via EDI. Das macht die gesamte Lieferkette effizienter. Doch immer wieder stellen die Veränderungen der digitalen Welt neue Herausforderungen an den Einsatz von EDI-Lösungen. EDI-Nachrichtenstandards entwickeln sich weiter, Rahmenbedingungen ändern sich, oder Handelspartner benötigen wegen unterschiedlicher technischer Voraussetzungen mehr Flexibilität bei der Integration. SEEBURGER meistert all diese Herausforderungen auf der Basis von über drei Jahrzehnten Erfahrung in der Implementierung von EDI-Lösungen.

EDI hat sich für den automatisierten und reibungslosen Austausch von Daten und Dokumenten zwischen Handelsparteien, die dauerhafte Geschäftsbeziehungen innerhalb einer Lieferkette unterhalten, bewährt. Doch was ist, wenn kurzfristig Handelspartner für lediglich ein- oder zweimalige Lieferungen elektronisch angebunden werden sollen? Ist eine EDI-Anbindung in solchen Fällen nicht viel zu aufwendig und langwierig? Könnte hier Blockchain eine Lösung darstellen und am Ende gar EDI ersetzen? Dieser Gedanke ist gar nicht so abwegig, denn die Steuerung der Warenflüsse erfordert viele Eigenschaften, die Blockchain bereits mitbringt, beispielsweise die Vernetzung von komplexen Anwendungen.

Blockchains lassen sich schnell um neue Peers erweitern, und die Frameworks bringen schon viele Systembestandteile mit, mit denen sich verteilte Anwendungen und Marktplätze schnell und einfach erstellen lassen. Hinzu kommen Aspekte wie die Unveränderlichkeit und Unumkehrbarkeit der Transaktionen, die die Blockchain-Technologie enorm sicher und Produktpiraterie, Fälschungen oder illegalen Handel nahezu unmöglich machen. Trotzdem eignet sich Blockchain definitiv nicht, EDI in einer Supply Chain komplett abzulösen.  Schon allein, wenn beispielsweise zwischen zwei Handelsparteien Daten über ein gemeinsames Protokoll versendet werden, oder viele Lieferanten dauerhaft an einen Handelspartner angebunden werden müssen, ist EDI auf jeden Fall die überlegenere Technologie. Doch wird es zukünftig sicher ein paar Nischen geben, in denen Blockchain in einer Supply Chain eine Rolle spielen wird.

Apropos Trends – Big Data ist ein Schlagwort, das nicht erst seit 2020 allgegenwärtig ist, denn es wird im Geschäftsalltag immer relevanter, die in allen Bereichen massenhaft anfallenden Daten zu sammeln, verfügbar zu machen und intelligent zu nutzen. Nahezu alles hat irgendwie mit Big Data zu tun – sogar Brötchen! Sie glauben mir nicht? Lesen Sie unseren Blogartikel! Die SEEBURGER-Forschung arbeitet an einer Reihe von Projekten, um Daten zu aggregieren und nutzbar zu machen, zum Beispiel für Prognoseszenarien. Wie wir hierfür auch Machine Learning und KI einsetzen, wird dort anhand eines spannenden Projektes beschrieben – und ganz nebenbei erfahren Sie sogar, welche Rolle die Brötchen dabei spielen.  Grundvoraussetzung ist jedenfalls, dass bestehende Daten integriert und somit weiterverwendbar gemacht werden.

Ein weiteres Schlagwort, an dem Sie in 2020 nicht vorbei kamen, ist iPaaS oder Integration Plattform as a Service. Wir kennen mindestens 5 gute Gründe, warum Sie iPaaS ins Zentrum Ihrer Cloud-Strategie stellen sollten. Denn iPaaS ist ein zentraler Baustein hybrider Integrationsplattformen. Und diese rücken aufgrund der vielfältigen Integrationsanforderungen immer stärker in den Fokus. iPaaS hilft Ihnen bei komplexen Integrationsvorhaben, Ihre Business Continuity zu gewährleisten, die Anwendungsintegration schnell und einfach zu orchestrieren und Ihre Mandantenfähigkeit und Skalierbarkeit sicherzustellen. iPaaS begünstigt außerdem den Ausbau der Automatisierung und sorgt dafür, dass Ihre Bestandssysteme länger im Einsatz bleiben. Wenn Sie also gerade dabei sind Ihre Cloud-Strategie für 2021 auszufeilen, sollten Sie sich iPaaS unbedingt näher ansehen.

Bleiben wir noch einen Moment bei den Cloud-Services: Das ursprünglich aus dem Bereich eProcurement kommende Peppol-Netzwerk hat sich in 2020 stark weiterentwickelt und ist gerade dabei, unter dem Namen PINT (Peppol International Invoicing Model) ein Modell für internationales E-Invoicing zu etablieren. Unternehmen, die derzeit an einer globalen E-Invoicing-Strategie arbeiten, sind mit dieser komplexen Aufgabe häufig überfordert. Wer schafft es schon, den Überblick über alle globalen E-Invoicing-Vorschriften zu bewahren? Peppol hat sich zum größten gemeinsamen Nenner beim globalen E-Invoicing entwickelt und ist auf dem besten Weg, alle wichtigen Voraussetzungen für das weltweite E-Invoicing zu erfüllen. Der SEEBURGER Cloud-Service Peppol Access Point ermöglicht als einfacher Plug-and-Play-Service die schnelle Anbindung an das Peppol-Netzwerk.

Wo wir gerade beim E-Invoicing sind … das Jahr 2020 hat für Landesbehörden und Auftragnehmer des Bundes einige neue Verpflichtungen gebracht. So ist die elektronische Rechnung in der öffentlichen Verwaltung seit diesem Jahr verpflichtend. Stehen auch Sie vor der Herausforderung, die Anforderungen für die einzelnen Bundesländer zu erlernen und diese IT-technisch umsetzen zu müssen? Dann dürften XRechnung und ZUGFeRD für Sie keine Fremdwörter mehr sein. Allerdings sollten Sie unbedingt die Hinweise zu den Nutzungsbedingungen der Rechnungseingangsplattformen der öffentlichen Auftraggeber kennen, denn der Föderalismus in Deutschland begünstigt nach wie vor eine Vielzahl uneinheitlicher gesetzlicher Vorgaben. Seien Sie also vorbereitet, kurzfristig und flexibel auf geänderte Rahmenbedingungen reagieren zu müssen.

Die Brücke vom E-Invoicing zum Banking zu schlagen, liegt nahe. Gerade in 2020 hat sich in dieser Branche viel getan und wir haben uns gefragt, „Wie sieht die Zukunft des digitalen Zahlungsverkehrs aus?“ Neue Marktteilnehmer schießen wie Pilze aus dem Boden, alternative Zahlungsmethoden ebenso. Banken gehen strategische Partnerschaften mit Technologieunternehmen ein, um wettbewerbsfähig zu bleiben und der wegen der COVID 19-Pandemie in 2020 stark angestiegene Onlinehandel treibt die Verbreitung von kontaktlosen Bezahlmethoden voran. Dieser Siegeszug des digitalen Zahlungsverkehrs erhöht den Bedarf nach Regulierung und Compliance-Regeln, und die wachsende Interoperabilität zwischen Banken treibt Initiativen wie Open Banking voran.

Generell ist die Finanzbranche stark von der sich beschleunigenden digitalen Transformation betroffen und sucht dringend nach zukunftsfähigen Lösungen für den digitalen Zahlungsverkehr. Dafür haben wir vier bewährte Lösungsansätze zusammengetragen. Im Fokus stehen dabei Flexibilität und Geschwindigkeit bei der Bereitstellung neuer Services, die endliche Ressource „Mensch“ in seiner Funktion als Entwickler, der steigende Regulierungsdruck und die Frage nach kostengünstigen Integrationskonzepten in Form von Cloud- und Plattformlösungen.

Die Digitalisierung und Plattformökonomie im Maschinen- und Anlagenbau hat in 2020 ebenfalls stark an Bedeutung gewonnen. Datenzentrierte Plattformen stellen Infrastrukturen bereit, um z. B. Daten auszutauschen, zu analysieren und auszuwerten und ermöglichen so die Entwicklung neuer, datenbasierter Geschäftsmodelle und Dienstleistungen. Transaktionsbasierte Plattformen hingegen dienen dem Austausch und Handel. Beispiele für diese zweite Kategorie von Plattformen sind B2B-Marktplätze, Retail- und Fertigungsplattformen, Suppy-Chain-/Logistik- und Vernetzungsplattformen. Ganz wesentlich bei der Umsetzung der digitalen Transformation im Maschinen- und Anlagenbau ist die IT-Sicherheit beim Datenaustausch und der Integration. Informationssicherheit ist auch hier, wie bei allen Integrationsvorhaben, oberstes Gebot!

Sie sehen, das Jahr 2020 war besonders im IT-Bereich voller rasanter Entwicklungen. Wir sind dankbar, dass wir mit unserer Expertise für viele Unternehmen zum #Businessbeschleuniger werden durften und sie dabei unterstützen konnten, mit dem raschen digitalen Wandel Schritt zu halten. Bei all den Entwicklungen, die dieses Jahr angestoßen und befeuert wurden, sehe ich dem Jahr 2021 voll positiver Erwartung entgegen. Das gesamte SEEBURGER-Team freut sich schon darauf, den Erfolg unserer Kunden mit unseren Intergrationslösungen „made in Germany“ voranzutreiben.

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Dr. Martin Kuntz

Ein Beitrag von:

Dr. Martin Kuntz arbeitet seit 2000 für SEEBURGER, seit 2015 ist er Mitglied des Vorstands. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Cloud, Business Applikationen und der Digitalisierung fachlicher und technischer Geschäftsprozesse. Er verfügt über Abschlüsse in Physik und BWL. Zuvor arbeitete er mehrere Jahre im Bereich Simulation für das „Karlsruher Institut für Technologie“ und für Airbus-Tochter „Airbus Defence and Space“.