Warum Smart Labels Barcode oft überlegen sind - RFID Etiketten
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RFID Etiketten – warum Smart Labels Barcode oft überlegen sind

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RFID Etiketten – warum Smart Labels Barcode oft überlegen sind

Berührungsglose Datenerfassung durch RFID Etiketten

RFID Etiketten (engl. Radio Frequency Identification) können in vielen Fällen als ergänzende Technologie zum Barcode Etikett betrachtet werden. Die bestechenden Vorteile in Kombination mit der Zuverlässigkeit und der Flexibilität dieser Etiketten ermöglichen heute den Einsatz von RFID in nahezu allen Geschäftsbereichen. Wir verraten Ihnen die Vorteile und beantworten die Frage, warum gerade international präsente Unternehmen, die starkem Normierungsdruck unterworfen sind, die RFID Funktionalität bevorzugen.

Nahezu alle europäischen Industrie- und Transportfirmen setzen auf optimierte logistische Abläufe. Hierfür werden Prozesse normiert und Formulare und Etiketten eingesetzt, die oft mit Barcodes oder 2D-Codes versehen sind und neuerdings vermehrt auch RFID Funktionalität (Smart Label) aufweisen.

So funktionieren Smart Label Etiketten (RFID) als Transponder

Bei den Smart Labels ist der Datenträger kein Barcode, sondern ein integrierter Mikrochip der zwischen zwei dünnen, festgeleimten Schichten Papier eingebettet ist. Alle relevanten Daten werden auf diesem Mikrochip gespeichert. Mittels einer mit dem Mikrochip verbundenen Antenne, die ebenfalls mit in das Smart Label integriert ist, können die Daten über elektromagnetische Wellen zu den jeweiligen Lesegeräten übertragen und von diesen ausgelesen werden. Für die Stromversorgung des RFID-Etiketts ist keine Batterie notwendig, da die erforderliche Energie aus dem Feld des Lesegerätes entnommen wird. Im Grunde ist das Smart Label nichts anderes als ein Transponder – das ist ein Funk-Kommunikationsgerät, das ganz allgemein eingehende Signale aufnimmt und automatisch beantwortet. Noch genauer ist das Smart Label eine spezielle Ausprägung eines passiven Transponders, da das Smart Label die zur Kommunikation und Abarbeitung interner Prozesse benötigte Energie ausschließlich aus dem Feld der Sende-/Empfangseinheit bezieht. Dementsprechend günstig ist der verwendete Mikrochip denn auch in der Massenproduktion. Dies führt für das Smart Label zu akzeptablen Preisen bei guter Performance. Außerdem können radiofrequente Wellen Materialien durchdringen. Von daher muss das Etikett nicht außerhalb des zu markierenden Objektes angebracht werden. Es kann auch in der Verpackung des jeweiligen Produktes oder hinter einer Klebefolie zum Schutz des Etiketts und vor allem der Mikrochips angebracht werden.

Die neue Art der Identifikation von Gütern und Waren mithilfe von Smart Label Etiketten (RFID):

Zusammenfassend können Smart Label Etiketten bzw. Transponder ganz allgemein berührungslos – auch aus größerer Entfernung – gelesen werden. Damit sind sie den optischen Kennzeichnungstechniken wie Barcode weit überlegen. Dieser Vorteil kommt vor allem bei umlaufenden und somit wiederkehrenden Warenträgern und Verpackungsmitteln zum Einsatz. Im Vergleich zum Barcode sind Smart Label Etiketten (RFID) extrem robust und schmutzunempfindlich – also bestens geeignet für raue Umgebungsbedingungen.

Dabei ist diese RFID Technologie keineswegs neu: Das Militär nutzt RFID schon seit Jahren zur Verfolgung von Nachschublieferungen. Und auch im Alltag begegnen uns die Transponder regelmäßig: Beispielsweise bei der Warensicherung im Einzelhandel oder beim automatischen Öffnen der Fahrzeugtür, sobald sich der Autoschlüssel in Reichweite befindet.

Der Einsatz von Smart Label wird in der Zukunft überall dort sinnvoll sein, wo kombinierte Lösungen einen gesteigerten Nutzen, Kosteneinsparungen und/oder Systemlösungen ermöglichen, die nur mit einer neuen Technologie möglich sind. Kombinierte Lösungen erfordern Smart Label Etiketten, d.h. dünne Transponder, welche in der Anwendung bedruckbar und entsprechend flexibel sind. Werden diese Forderungen erfüllt, besteht die Möglichkeit, die Technologie in bestehende Prozesse zu integrieren, ohne wesentliche Parameter ändern zu müssen.

Vorteile von RFID

RFID Etiketten können in vielen Fällen als ergänzende Technologie zum Barcode Etikett betrachtet werden. Die Technologie eröffnet aber durchaus auch vollkommen neue Möglichkeiten. Die wesentlichen Vorteile auf einen Blick:

  • Zum Auslesen und Beschreiben des Dateninhalts ist kein Sichtkontakt nötig.
  • Mehrere RFID Etiketten können „parallel“ erfasst werden (Pulk).
  • Kontaktlose Identifikation (auch ohne Sichtkontakt).
  • Die Platzierung des zu erfassenden Objekts ist gegenüber dem Barcode weniger problematisch. Es genügt, wenn sich das Objekt innerhalb des Leseabstands der Erfassungseinheit befindet.
  • Sende- und Empfangssignale dringen durch verschiedene Materialien (Karton, Holz, Plastik, Kleidungsstoffe).
  • In einigen Fällen ist die Erfassung von RFID-bestückten Objekten gegenüber dem Barcode bis zu 20-Mal schneller.
  • Das Auslesen eines RFID-Tags ist selbst bei Verschmutzung möglich.

Einsatzgebiete von Smart Label

Die bestechenden Vorteile in Kombination mit der Zuverlässigkeit und der Flexibilität der Transponder ermöglichen heute den Einsatz von RFID in nahezu allen Geschäftsbereichen:

  • Materialverfolgung
  • Container-, Paletten- und Behälteridentifikation
  • Steuerung des Materialflusses
  • Zugangskontrolle
  • Kennzeichnung medizinischer Geräte
  • Warenlieferungen in der Textilindustrie
  • Kanban-Systeme in der Produktion
  • Inhaltskontrolle bei geschlossenem Behälter

Aufgrund der großen Stückkostenunterschiede zwischen Barcode Etikett und Smart-Label wird in der Praxis den Barcode Etiketten nur noch selten Vorrang gegeben. Wenngleich vollständige Substitutionseffekte nicht zu erwarten sind, wird sich das Verhältnis in den nächsten Jahren zu Gunsten der RFID-Technologie verschieben. Denn Warenbewegungen werden stetig mehr und mehr gebündelt. Mittels RFID-Pulkerfassung lassen sich Paletten, Container und Behälter sekundenschnell verifizieren. Weiterhin schließt die RFID-Kennzeichnung Medienbrüche aus, da schlichtweg kein optischer Kontakt mehr zwischen Erfassungssystem und Identifikationsmedium notwendig ist. Zudem werden die Dokumentationspflichten für Warenbewegungen in den Unternehmen stetig verschärft. Der RFID-Anwender kann diesen Vorgaben mit dem RFID-Tag, dass sich im laufenden Materialfluss mit weiteren (Echtzeit-)Daten beschreiben lässt, adäquat Rechnung tragen.

Wie SEEBURGER unterstützt

Die SEEBURGER printEngine unterstützt sowohl Smart Label und Barcode Etiketten und bietet somit die freie Wahl bei der Automatisierung der logistischen Abläufe. Die SEEBURGER printEngine ist problemlos in die SAP ERP-Systeme integrierbar und unterstützt bereits heute folgende SAP-Dokumententypen:

  • Smart Labels
  • Transportetiketten mit Barcode
  • Lieferscheine
  • Lieferabrufe
  • Speditionsaufträge
  • Warenbegleitscheine
  • Warenanhänger
  • Verladelisten
  • Transportmasterblätter
  • Sendungsbegleitscheine
  • Rechnungen
  • Gutschriften
  • Sammelrechnungen
  • Rechnungslisten

Fazit

Die SEEBURGER AG bietet bereits seit über zehn Jahren die printEngine für SAP an. Insbesondere international präsente Unternehmen, die weltweit standardisierte Verfahren einsetzen wollen, bzw. Industrienormen unterworfen sind (»Normierungsdruck«), schätzen die Flexibilität bei der Umsetzung von Dokumentenanpassungen mit und ohne RFID Funktionalität.

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Uwe Billen

Ein Beitrag von:

Uwe Billen ist seit 2013 Head of Development SAP bei SEEBURGER und für die Softwarelösungen in SAP und deren Schnittstellen verantwortlich. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich des Softwaredesigns und Koordination der Entwicklung von SAP UI und Fiori Applikationen aber auch Pre-Sales und Projektmanagement gehören zu seinen Tätigkeiten. Er ist Diplom Informatiker und seit 2003 bei SEEBURGER beschäftigt. Sowohl BIS-, Java- und Lisp- Entwicklung als auch ABAP zählten zu seinen Aufgabenfeldern im Unternehmen.