PARTIN: BNetzA führt neues Datenformat ein
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PARTIN: Neues BDEW Format in der Marktkommunikation – aus Excel wird PARTIN EDIFACT

| | Produktmanagerin Business Unit Utilities, SEEBURGER
PARTIN – BNetzA führt das neue EDIFACT-Format zum 1. April 2022 ein

+++ Update Januar 2023: Erweiterung der PARTIN auf alle Marktrollen in der Sparte Strom ab dem 01.10.2023

Mit dem Formatwechsel in der deutschen Marktkommunikation zum 01.10.2023 (Beschluss BNetzA BK6-22-128) und dem zeitgleichen Start der Kommunikation über AS4, wird die Nutzung der PARTIN zur Kommunikation der Kontaktdaten auf alle Marktrollen in der Sparte Strom ausgeweitet. Mit der Einbeziehung der weiteren Marktrollen Bilanzkreisverantwortlichen, Übertragungsnetzbetreibern, Bilanzkoordinatoren und Energieserviceanbietern werden dann alle erforderlichen Marktrollen in der Sparte Strom abgedeckt.

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+++ Update Juni 2022: Datum zur Änderung der gesetzlichen Anforderungen vom 01.04.2022 auf den 01.10.2022 verschoben

Die Frist zur Umsetzung zum elektronischen Austausch der Kommunikationsstammdaten rückt näher: Jedoch wurde das ursprüngliche Datum zur Änderung der gesetzlichen Anforderungen von der Bundesnetzagentur (BNetzA) vom 01.04.2022 auf den 01.10.2022 verschoben. Mit der SEEBURGER PARTIN-App können Sie die gesetzlichen Anforderungen zum Austausch von Kommunikationsstammdaten per EDIFACT fristgerecht und erfolgreich anwenden. Sprechen Sie uns gerne an, um die PARTIN-App in Ihre IT-Landschaft zu integrieren. Weitere Informationen zur Buchung des SEEBURGER PARTIN-Service finden Sie in unserem Cloud-Shop

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Das neue EDIFACT Datenformat PARTIN wird eingeführt. Welche Bedeutung hat PARTIN für die Akteure des Strommarktes? Wo liegen die Vor- und Nachteile von PARTIN? SEEBURGER Expertin Katharina Koch hat die Fakten für Sie zusammengefasst.

PARTIN: Einführung  – die Fakten

Die Bundesnetzagentur führt zum das neue EDIFACT Datenformat PARTIN ein. Mit der Veröffentlichung der Dokumente unter BK6-20-160, Anlage 1a Geschäftsprozesse zur Kundenbelieferung mit Elektrizität (GPKE), Kapitel 6, hat sich die Bundesnetzagentur (BNetzA) gegen andere Vorschläge entschieden.  Das neue Format wird im Bereich Strom verpflichtend für Netzbetreiber (NB), Messstellenbetreiber (MSB) und Lieferanten (LF). Ausgeschlossen sind die anderen Marktrollen und alle Marktrollen in der Sparte Gas.[1] Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat in der Konsultation vorgeschlagen, den Austausch der Kommunikationsdaten ausschließlich über die BDEW-Codenummerndatenbank zu realisieren.

PARTIN: höhere Datenqualität, bessere Prozesse

Auch wenn mit der vorgegebenen Definition der Prozesse und Prozessbeteiligten weder eine Zentralisierung der Datenhaltung, noch eine für alle Marktrollen im deutschen Energiemarkt einheitliche Lösung bereitsteht, so ist dies dennoch ein bedeutender Schritt in Richtung verbesserte Datenqualität!

Es besteht nun die Möglichkeit, stets über aktuelle Kontaktdaten zu den Marktpartnern zu verfügen, was die Prozesse zusätzlich verbessern wird. In erster Linie trifft dies auf die Kontaktdaten der Ansprechpartner zu. Doch auch bei den Zertifikaten verspricht man sich hierdurch deutliche Verbesserungen.

Die Qualität der Ansprechpartner-Datensätze konnte bislang nur mit immensem Rechercheaufwand hochgehalten werden. Einen definierten Prozess und damit Automatismus bei Änderungen gab es bislang nicht. Lediglich die Regelung für den Austausch der Zertifikate konnte Datensicherheit garantieren. Die Netzbetreiber unterliegen zwar für die anderen Stammdaten einer Veröffentlichungspflicht, jedoch gilt diese beispielsweise nicht für Lieferanten. Somit ist man bislang bei den Netzbetreibern, neben der Recherche, auf den direkten Kontakt oder einen guten Prozess auf der Gegenseite angewiesen, um verlässliche, aktuelle Daten sicherzustellen.

Durch den automatisierten Datenaustausch über die EDIFACT PARTIN erhalten nun alle im Prozess berücksichtigten Marktpartner sofortige Kenntnis über Änderungen.

Was bedeutet die PARTIN EDIFACT in der Zukunft?

Eine zentrale Codenummerndatenbank für die Marktkommunikation in der Energiewirtschaft, die alle Zertifikate und Kontaktdaten, die BDEW Codes und die Codenummern des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) enthält, ist nun in weite Ferne gerückt.

Welche Rolle kann die PARTIN in Zukunft einnehmen? Mit der abzusehenden Einführung von AS4 und der damit verbundenen Ablösung des Mailversands, wird es sicherlich zu Prozessänderungen beim Zertifikatshandling kommen, die über den PARTIN-Prozess hinausgehen.

Die PARTIN EDIFACT umfasst jedoch weit mehr Daten, die bei der täglichen Arbeit ebenfalls eine Rolle spielen! Damit wird die PARTIN durch die Änderung des Kommunikationsweges mit Sicherheit nicht überflüssig, sondern wird ihre Bedeutung beibehalten. Die Erfahrung aus über zehn Jahren Marktkommunikation zeigt zudem, dass Prozesse, die sich zunächst nur in Teilbereichen etabliert haben, im Laufe der Zeit über alle Prozesse hinweg ausgerollt werden.

Somit sind wir sehr sicher, dass die PARTIN EDIFACT auch für weitere Marktrollen im Strommarkt kommen wird und zukünftig auch in der Sparte Gas ihren Niederschlag finden wird.

PARTIN: Die Vorteile einer zentralen Cloud App mit API Integration – das eigene Adressbuch

Wie lässt sich nun die durch PARTIN neu gewonnene Datenqualität nutzen?

In vielen Unternehmen arbeiten unterschiedliche Abteilungen in der Marktkommunikation. Zum einen gibt es eher technisch orientierte Bereiche und zum anderen die fachlich spezialisierten Abteilungen. Alle haben an Teilinformationen aus der PARTIN EDIFACT ein besonderes Interesse. Um die Informationen damit für alle Nutzer gleichermaßen verfügbar und nutzbar zu machen, bietet sich ein zentraler, ERP-unabhängiger Service zur Datenhaltung besonders an.

Zentrale Dienste lassen sich sehr gut über Cloud-Applikationen abbilden. Der Zugang für die Nutzer ist relativ einfach, Wartung und Weiterentwicklung bzw. Anpassungen durch einen Formatwechsel sind durch die Servicegebühr abgedeckt.

Moderne Architekturen, die über APIs verfügen, erlauben es dennoch, Daten dort bereitzustellen, wo sie aktuell benötigt werden. Ein Cloud Service bietet in mehrfacher Hinsicht großen Mehrwert: So stellt er beispielsweise API-Funktionen bereit, mit denen bei Bedarf die richtigen Kontaktdaten zum Klärungsfall abgerufen werden können. Dies bedeutet, dass diese nun in der vom Nutzer aktuell benutzten Applikation angezeigt werden. Die Daten müssen dafür aber nicht an mehreren Stellen gehalten werden, sondern sind nach Bedarf abrufbar.

Die Vorteile einer Bereitstellung von API-Funktionen via Cloud Service:

  • keine Aufwände für Updates
  • Daten via API von überall abrufbar
  • nur die Daten lokal verwalten, die man lokal benötigt
  • Vermeidung doppelter Datenhaltung
  • öffentlich verfügbare Daten über PARTIN-App

PARTIN: das Angebot der SEEBURGER AG

Die SEEBURGER AG hat sich entschlossen, genau dieses mit der PARTIN-App anzubieten.

Profitieren Sie von zentraler Datenhaltung in einer Cloud-Applikation. Die Erzeugung und damit der Versand der PARTIN EDIFACT für die eigenen Kommunikationsdaten wird hierdurch möglich. Zusätzlich können Sie die Daten direkt aus den Kommunikationsdatenblättern in einer nutzergerechten Applikation empfangen und aufbereiten.

Zusätzlich bietet der Cloud Service Integrationsoptionen mit Ihrem ERP oder anderer Software über moderne APIs.

Bereits jetzt verwalten wir in der MaKo Cloud die Kommunikationsdaten aller Marktteilnehmer. Die PARTIN-App ist für uns die logische Ergänzung des MaKo Cloud-Angebots und wird darüber hinaus auch für Kunden mit On-Premises–MaKo-Lösungen verfügbar sein.


[1] Quelle: BDEW Artikel „Kommunikationsdaten“

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Katharina Koch

Ein Beitrag von:

Katharina Koch, Produktmanagerin, Business Unit Utilities ist verantwortlich für die Führung und Produktentwicklung im Zusammenhang mit der Marktkommunikation sowie den E-Invoicing Lösungen von SEEBURGER für die Utilities Industries. Katharina Koch verfügt über mehr als 15 Jahre Geschäfts- und Technologieerfahrung im Umfeld der Versorgungwirtschaft, insbesondere in den Bereichen Marktkommunikation und SAP IS-U. Katharina Koch ist seit Januar 2013 bei SEEBURGER.