SAP S/4HANA und SAP PI / PO EDI-Integration
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Optionen für SAP PI EDI-Adapter bei der Migration nach S/4HANA

| | Corporate Information Security Officer (Co-CISO), SEEBURGER
Optionen für SAP PI EDI-Adapter bei der Migration nach S/4HANA

Ab 2027 werden SAP ECC- und SAP PI-Systeme nicht mehr durch SAP unterstützt. Viele Unternehmen, die diese Altsysteme verwenden, werden auf das neue SAP S/4HANA als ERP migrieren. Aber wie ersetzt man am besten die SAP PI-EDI-Adapter? Erfahren Sie hier, wie man EDI SAP PI /EDI-Adapter, oder vergleichbar, das SAP PO B2B Add-on modernisieren kann, während man die Brücke zu SAP S/4HANA überquert.

Typische Einrichtung von SAP ECC- und SAP PI-EDI-Adaptern

SAP PI und SAP PO sind mit dem Schicksal von SAP ECC (SAP ERP Central Component) verbunden, und so wird SAP PI/PO im Jahr 2027, oder mit erweiterter Wartung bis 2030, auslaufen. Einzelheiten finden Inhaber eines SAP JAM-Kontos im SAP-Hinweis 1648480. SAP PI ist sicherlich keine langfristige strategische Plattform für die Integration im SAP S/4HANA-Ökosystem.

Der elektronische Datenaustausch (EDI) wird in der Regel für die Anbindung an größere externe Kunden und Lieferanten verwendet, und einige SAP ECC-Kunden hatten in der Vergangenheit hierfür SAP PI EDI-Adapter gewählt. Im Rahmen dieser EDI-Partnerschaften wurde über lange Zeit – manchmal über Jahrzehnte – an der zwischenbetrieblichen Effizienz gefeilt, was für viele lieferkettenorientierte Unternehmen im Betrieb von Hunderten von Verbindungen zu Handelspartnern über SAP PI EDI-Adapter endete.

SAP Process Integration (SAP PI) ermöglicht den Datenaustausch zwischen SAP ECC und internen sowie externen Systemen. SAP PI verwendet verschiedene JAVA-basierte Routing- und Integrationskomponenten sowie Kommunikationsadapter wie die SAP PI EDI-Adapter von SEEBURGER oder das SAP PI B2B Add-on. Diese ermöglichen den Einsatz von SAP PI als Framework zur Nutzung von Kommunikationsprotokollen und Datenformatkonvertierungen.

SAP Process Orchestration (PO) ist eine SAP PI-Erweiterung mit verschiedenen Lizenzmodellen. SAP PO bietet zusätzliche ‚Geschäftsprozessmodellierung und -implementierung‘ und beinhaltet Teile von SAP Business Process Management und SAP Business Rules Management.

Die folgende Abbildung zeigt eine typische Einrichtung mit einem SAP ECC-Kunden, der einen SAP PI/PO EDI-Adapter von SEEBURGER oder in ähnlicher Weise das SAP PO B2B Add-on verwendet, um eine Verbindung zu einem Handelspartner herzustellen.

SAP ECC und SAP PI/PO EDI-Adapter
SAP ECC und SAP PI/PO EDI-Adapter

SAP PI verbindet sich mit SAP-Systemen wie SAP ECC. Mappings werden für Konvertierungen zwischen SAP-internen Formaten (IDoc) und EDI-Nachrichtenstandards (ANSI X.12, EDIFACT, VDA und anderen) implementiert. Diese Mappings werden mit Hilfe eines grafischen XSLT-Editors oder mit Hilfe einer JAVA-basierten Anwendung erstellt und geändert. Geschäftslogik kann hinzugefügt werden und umfasst Routing-Steuerungen für die Nachrichtenzustellung an verschiedene Empfänger auf der Grundlage von Informationen in einer Nachricht.

SAP PI-Kommunikationsadapter nutzen Nachrichtentransportprotokolle für die externe Integration wie AS2, OFTP2, SFTP, VAN-Adapter (z. B. X.400), RESTful Web Services und andere.

Migration der Integration von SAP PI EDI-Adaptern vor dem S/4HANA-Kernprojekt

Es ist ein sehr komplexes Unterfangen, auf SAP S/4HANA zu migrieren und parallel dazu die gesamten internen und externen SAP PI EDI-Anbindungen zu ersetzen, die Hunderte von Handelspartnern verbinden.

Daher ist es ein guter Ansatz, die SAP PI EDI-Verbindungen zu modernisieren und zu konsolidieren, bevor Sie auf SAP S/4HANA migrieren, damit die Lieferkette geschützt bleibt. Die Modernisierung der EDI-Lösung, bevor Sie mit dem Kernprojekt S/4HANA starten, reduziert die Komplexität der gesamten S/4HANA-Migration erheblich.

Es ist sinnvoll, so bald wie möglich mit einem aufgeschlossenen Auswahlverfahren für einen Nachfolger zu beginnen. Die Uhr für das Supportende tickt bereits.

Anforderungen an die S/4HANA-Integration über SAP PI EDI hinaus

EDI ist seit vielen Jahren gut etabliert. Daher gibt es viele spezialisierte Anbieter sowie Anbieter von Cloud-Diensten, die sich ausschließlich auf EDI konzentrieren. Nur wenige haben sich auf die Ebene einer hybriden Integrationsplattform (HIP) weiterentwickelt. Eine HIP geht über die reine EDI-Fähigkeit hinaus und kann sich ebenso mit der Nicht-SAP-Welt verbinden, z. B. durch EAI, API-Integration und API-Management, Managed File Transfer, E-Invoicing und industrielles IoT.

Eine echte hybride Integrationsplattform ist neutral gegenüber den Anwendungen, die sie zusammenbringt, und arbeitet so weit wie möglich mit offenen Standards. Solch ein „Schweizer Messer der Integration“ schützt Sie vor einer herstellerzentrierten Kombination von Integration und Anwendungen und hält Ihnen so alle Möglichkeiten offen.

Machen Sie den Lackmustest für die Neutralität und die HIP-Fähigkeiten: Ein guter Indikator ist die  explizite Liste von Konnektoren, die bestimmte Integrationsszenarien oder Technologien ermöglichen. Konnektoren werden oft mit standardisierten Integrationsinhalten (Konfigurationsdaten, Mappings etc.) geliefert, die dazu dienen, den Implementierungsaufwand zu minimieren, und können mehrere Kommunikationsadapter verwenden.

SAP PI/PO und EDI modernisieren und konsolidieren

Wenn Sie Ihre Migration strategisch planen, sollten Sie eine zeitgemäße EDI-Fähigkeit (als Softwarelösung oder EDI-Cloud-Service) anstreben. Achten Sie auf schnelles Onboarding, serienmäßige Partnerprofile mit einem Repository für Mappings und Verbindungen sowie eine Standardlösung für die typischen Supply-Chain-orientierten Branchen. Diese Eigenschaften sollten Sie sich durch Referenzen belegen lassen.

Bei der Migration auf eine moderne EDI-Lösung oder einen EDI-Cloud-Service sollten Sie die Anzahl der direkten 1:1 SAP-IDoc-EDI-Mappings durch kanonische (indirekte) EDI-Mappings auf ein Minimum zu reduzieren. Indirekte Mappings erhöhen Ihre Skalierbarkeit durch die schnelle Anbindung einer sehr großen Anzahl von EDI-Handelspartnern. Sie funktionieren auch problemlos mit mehr als einem ERP-System, entweder während der SAP S/4HANA-Migration oder längerfristig, wenn Sie mehrere ERP-Systeme von verschiedenen Herstellern verwenden. Lesen Sie mehr dazu in unserem Blog über die Migration zu SAP S/4HANA, um die B2B/EDI-Integration am Laufen zu halten.

Erweitern Sie Ihre Möglichkeiten durch APIs in Ihrem eigenen Tempo. Wenn Sie eine echte hybride Integrationsplattform (HIP) mit soliden B2B/EDI-Möglichkeiten nutzen, schützen Sie Ihre Lieferkette und haben die Flexibilität, API-Integration und API-Management nach und nach, ganz nach Bedarf hinzuzufügen.

Alle oben genannten Faktoren tragen dazu bei, Ihre Kosten zu senken, da weniger Aufwand für die Erstellung, Pflege und das Testen von EDI-Mappings und -Verbindungen erforderlich ist (und gleichzeitig Integrationssynergien entstehen).

Durch die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen HIP-Integrationsspezialisten wie SEEBURGER, meistern Sie die Herausforderungen Ihrer S/4HANA-Migrationsreise viel leichter.

Achten Sie bei der Auswahl der Anbieter nach zu Ihnen vergleichbaren Referenzen. Und testen Sie die engere Wahl der Anbieter im Zweifelsfall mit einem POC!

Flexibler Betrieb für EDI

Halten Sie sich Ihre Betriebsoptionen für EDI offen. Ein Wechsel zwischen einem On-Premises, Full-Service- oder iPaaS-Cloud sollte kein Problem darstellen. Ein Anbieter sollte nach Standards wie ISO, ISAE und TISAX zertifiziert sein und branchenführende Service Level Agreements (SLA) anbieten, wenn Sie sich für die Cloud-Option entscheiden.

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Frank Stegmueller

Ein Beitrag von:

Frank Stegmüller ist einer der beiden Corporate Information Security Officers bei SEEBURGER und ist seit 2008 im Unternehmen. Er verfügt über 25 Jahre Erfahrung im Service, Support und in der Informationssicherheit rund um Enterprise Application Integration, EDI, B2B, MFT, API, ITSM und digitale Transformation - sowohl auf eigenbetriebenen Systemen als auch aus der Cloud. Er arbeitet an ISO/IEC 27001, ISAE 3402 (SOC 1) Typ 2 und TISAX Zertifizierungen für SEEBURGER Cloud Services und kennt die Feinheiten des richtlinienkonformen Rechenzentrumsbetriebes in internationalen Umfeldern.