APIs: Neue B2B-Herausforderungen erfordern neue Integrationslösungen
B2B - Business Integration

APM Terminals und die Zukunft von B2B

| | Vice President of Sales Europe, SEEBURGER
Zukunftstrends für die B2B-Integration

Ihr Unternehmen musste vermutlich noch nie so viele Integrationsaufgaben zwischen Anwendungen, Systemen und Prozessen vornehmen, wie heute. Daher ist es wichtiger denn je, eine passende Strategie für alle Integrationsmuster – insbesondere APIs – parat zu haben, um den nahtlosen Datenfluss und die reibungslose Kommunikation zu gewährleisten, die Sie in Ihrem gesamten Ökosystem benötigen.

Nach Einschätzung von Gartner werden bis 2023 mehr als 50 % der B2B-Transaktionen über Echtzeit-APIs abgewickelt werden, und nicht mehr über traditionelle Ansätze. Anwender sollten daher die Vorteile von APIs im Rahmen eines Mischkonzepts nutzen, das APIs in bestehende B2B-Strategien einbindet.[1]

APIs bieten Anwendungsentwicklern, die mit der Modernisierung von Integrationsstrategien und -infrastrukturen betraut sind, die Möglichkeit, B2B-Ökosysteme um Echtzeitfunktionen zu erweitern, wie beispielsweise das Abfragen des Echtzeitstatus einer Bestellung oder einer Lieferung.

Den ersten Webcast unserer englischen Reihe SEEBURGER Integration 2021, ‚The Future of B2B‘, vom 20. Mai 2021 hielt Bruis van Driel von APM Terminals (APMT), einem der größten und umfassendsten Hafen- und integrierten Dienstleistungsnetzwerke der Welt. Mit 72 operativen Hafen- und Terminalbeteiligungen, von denen 45 im Besitz und unter der Kontrolle von APMT sind, sowie sieben Niederlassungen und 20.000 Mitarbeitern können Sie sich die Komplexität der Systeme, Anwendungen und APIs vorstellen, ganz zu schweigen von der Anbindung von Geschäftspartnern und Kunden, die für den Betrieb des Unternehmens erforderlich ist.

Wie APMT B2B umsetzt

Das Hauptgeschäftsfeld von APMT, das Be- und Entladen von Containerschiffen, beinhaltet äußerst komplexe logistische Prozesse, die große Mengen an Daten erfordern. Laut Bruis erzeugt beispielsweise ein in einen Hafen einlaufendes Schiff das Äquivalent eines etwa zwei Meter langen Stapels A4-Papier voller Daten. Jeder Container muss vor seiner Ankunft angemeldet werden, sein Inhalt, sein Ursprung und sein Bestimmungsort müssen überprüft werden, ebenso wie das Gewicht, die Position auf dem Schiff und vieles mehr.

All diese Daten müssen schnell und effektiv erfasst, gesichert und verwaltet werden. APMT tauscht täglich Informationen mit Reedereien, Banken, Behörden und Transportunternehmen aus und bedarf einer schnellen Einrichtung von Handelspartnern, der Unterstützung aller Arten von Übertragungsprotokollen und mehrerer Bereitstellungsoptionen.

Anfänglich setzte APMT die Integrationslösungen von SEEBURGER nur im B2B-Bereich ein. Inzwischen wurde der Einsatz auf A2A ausgeweitet, das On-Premises implementiert wird, und B2B ist nun ein Hybrid aus On-Premises und der SEEBURGER Cloud. MFT, EDI, elektronische Rechnungsstellung und ERP-Integrationsfunktionen werden ebenfalls von APMT genutzt. Alle diese Integrationen werden mit einer Kombination aus SEEBURGER Managed Services und dem internen Team von APMT in der Azure-Cloud abgewickelt, wie im folgenden Diagramm dargestellt.

APM Terminals nutzt eine Kombination aus Public Cloud, SEEBURGER Cloud und On-Premises-Bereitstellung, um die Integration von MFT, B2B, E-Invoicing und ERP mit Kunden und Partnern zu realisieren.
Abbildung 1: APM Terminals nutzt eine Kombination aus Public Cloud, SEEBURGER Cloud und On-Premises-Bereitstellung, um die Integration von MFT, B2B, E-Invoicing und ERP mit Kunden und Partnern zu realisieren.

SEEBURGER verwendet ein kanonisches Datenmodell, das alle Daten in einem einzigen Format in der gesamten Systemlandschaft abbildet, um Prozesse über alle Datenbanken und Systeme hinweg zu integrieren. Für APMT verbinden und übertragen Banken, Reedereien, Hafenbehörden und Transportunternehmen alle Arten von Daten, die über SEEBURGER Managed Services laufen, anschließend über SEEBURGER BIS integriert und schließlich an das richtige Terminal weitergeleitet werden.

Die Zukunft von B2B für APMT

Der Einsatz der Integrationslösungen von SEEBURGER wird APMT auch zukünftig eine Reihe von Möglichkeiten bieten:

  • Erweiterung der bestehenden B2B-Funktionen durch API-Initiativen. APIs sind flexibel und agil, aber EDI sendet weiterhin große Mengen an Daten in einer strukturierten, vordefinierten Form. APMT benötigt Anwendungen, die beides ermöglichen.
  • Verbesserung und Beschleunigung des Onboarding-Prozesses
  • Erweiterung des kanonischen Datenmodells
  • Konsolidierung der technischen Funktionalitäten in die SEEBURGER iPaaS-Lösung.
  • Einsatz der Technologie zur Verbesserung des Kundenerlebnisses, ohne Einblick in die Kundendaten zu gewähren.

Die SEEBURGER-Perspektive

So sehr die Technologie auch fortgeschritten ist und die Digitalisierung in den meisten Branchen Einzug gehalten hat, so viele Hürden gibt es laut Frank Jelinek, SVP Solution Management bei SEEBURGER, noch im B2B-Bereich. „Es existieren mehrere Datenformate und unterschiedliche Interpretationen davon, Onboarding-Prozesse sind zeitaufwendig und kompliziert, und die Cloud-Readiness ist nach wie vor ein Problem. Und jetzt ändern sich auch noch die Geschäftsmodelle, was neue Integrationsanforderungen mit sich bringt“, so Frank.

Nehmen wir zum Beispiel den Einzelhandel. In der Vergangenheit verschickte der Konsumgüterhandel einmal am Tag einen Bestandsbericht. Heute verwenden die Verkäufer cloudbasierte Tools, haben direkten Kontakt mit den Kunden, die Bestellungen sind für alle sichtbar, und bereits während sie bearbeitet werden, ändert sich der Bestand. Die Daten sind detaillierter als je zuvor, was bedeutet, dass wir schneller als je zuvor reagieren müssen. Dies ist ein gutes Beispiel dafür, dass Geschäftsmodelle sich an die Koexistenz von APIs und EDI anpassen und die API- und EDI-Integration angehen müssen.

Manches ändert sich, manches bleibt beim alten

Wenn Sie Frank zuhören, wie er die Zukunft von B2B sieht, werden Sie feststellen, dass seine Vorhersagen denen von Bruis ähnlich sind. Beide sind der Meinung, dass die Unternehmen auch in Zukunft große Datenmengen übermitteln müssen – sprich EDI. Laut Frank befinden wir uns beim Einsatz von APIs noch ziemlich am Anfang und für ihre Nutzung wird noch eine gewisse Harmonisierung zwischen Systemen und Anwendungen erforderlich sein, zumindest in nächster Zeit. Die Koexistenz von EDI und APIs umfasst heute Aufgaben wie Anwendungsintegration, B2C-Integrationsprozesse, E-Commerce-/Webshop-Integration, Marktplatz-Integration, Dokumentenverfolgung und Anwendungsfälle im Zahlungsverkehr, und diese werden sich stetig wandeln.

Business Trends

In seinem Webcast erörtert Frank, wie die folgenden Trends die Herausforderung, B2B/EDI mit API-Datenströmen zu kombinieren, verschärft haben:

  • Protokollorientierte Änderungen: Bestehende EDI-Prozesse werden in eine REST- oder SOAP-basierte API umgewandelt.
  • Plattformorientierte Änderungen: Bestehende EDI-Punkt-zu-Punkt-Prozesse werden in einen Datenaustausch umgewandelt, d. h. man lässt die Lieferanten die Bestellung ERHALTEN, anstatt diese an sie zu senden.
  • Geschäftsprozessbezogene Änderungen: Bestehende EDI-Prozesse wandeln sich in neue Arbeitsweisen.

Dies erfordert in der Regel eine Integrationsschicht zwischen Ihren B2B/EDI-Prozessen und Ihren API-basierten Szenarien, wie das folgende Beispiel zeigt.

Erweitern Sie Ihre B2B-Landschaft mit APIs.
Abbildung 2: Erweitern Sie Ihre B2B-Landschaft mit APIs.

Hier können Sie sich die gesamte SEEBURGER Integration Webcast Serie mit weiteren Informationen und Details ansehen. Sie können zudem die Präsentationsfolien herunterladen und weitere Webcasts der SEEBURGER-Reihe Integration 2021 abrufen.

Die nächsten Webcasts dieser Reihe und andere Veranstaltungen finden Sie auf der SEEBURGER-Veranstaltungsseite.

Bei Fragen rund um die SEEBURGER-Integrationsmöglichkeiten kontaktieren Sie uns gerne.


[1]Gartner, “Use APIs to Modernize EDI for B2B Ecosystem Integration,” Mark O’Neill, William McNeill, June 11, 2019.

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Peter Valckx

Ein Beitrag von:

Peter Valckx ist ein erfahrener Spezialist für Datenintegration. Mit über 15 Jahren Erfahrung mit Datenintegration in Finanzinstituten kennt er sich bestens mit Integrationslösungen aus. Als Vice President of Sales ist es sein Ziel, Unternehmen optimal bei der Integration von B2B-Prozessen wie Zahlungen, API, EDI und MFT zu unterstützen. Peter ist seit 2011 bei SEEBURGER tätig.